Massenproteste in Ägypten

REVOLUTION Zehntausende Demonstranten auf dem Tahrirplatz von Kairo. Größte Proteste seit Mubaraks Sturz fordern Aufarbeitung des alten Regimes

KAIRO dapd/rtr/taz | Fünf Monate nach dem Sturz von Ägyptens Präsident Husni Mubarak haben sich am Freitag Zehntausende Menschen auf dem zentralen Tahrirplatz in Kairo versammelt. Auf Spruchbändern war zu lesen: „Die Revolution geht weiter“ und „Das Volk fordert die Erfüllung der Versprechen des arabischen Frühlings“. Zu den Protesten hatten prodemokratische Jugendbewegungen und mehrere Parteien aufgerufen. Auch in anderen Großstädten wie Alexandria, Suez und Ismailia demonstrierten Zehntausende. In Scharm al-Scheich versammelten sich Hunderte Demonstranten vor dem Krankenhaus, in dem Exdiktator Husni Mubarak liegt, und riefen: „Verschwinde, damit es wieder Licht wird.“

Insgesamt waren landesweit Hunderttausende von Menschen auf den Straßen. „Es ist die einzige Möglichkeit, gehört zu werden, unsere Forderungen durchzusetzen“, sagt Anwalt Ramy Ghanin der taz. Er war vom ersten Tag an bei der Revolution dabei und ist nun wieder auf dem Tahrirplatz. Mit Mitstreitern hat er die Front für Gerechtigkeit und Demokratie gegründet. Sie fordert eine juristische Aufarbeitung des alten Regimes und eine zivile Übergangsregierung.

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