Youtube für Oldies

MEDIENPÄDAGOGIK Das Jugendbüro erklärt, was an Youtube auch pädagogisch wertvoll ist

■ 47, ist Medienpädagoge beim ServiceBureau Jugendinformation und lehrt Medienkompetenz an der Hochschule Bremen.

taz: Herr Gerstmann, Sie diskutieren heute auf einem Fachtag über die Videoplattform „Youtube“. Da kommen hauptsächlich PädagogInnen?

Markus Gerstmann: Er richtet sich an alle Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, ob beruflich oder privat.

Erwachsene reden über Jugendliche?

Das ist schon so, aber wir haben auch junge Menschen dabei, einen Youtuber. Wir wollen klar machen, was die Jugendlichen an Youtube fasziniert.

Was denn?

Aktuelle Musik oder etwas, das im Fernsehen verpasst wurde sofort nachgucken zu können. Den Impuls haben Jugendliche viel mehr als Erwachsene, sie wollen auf dem neusten Stand sein.

Das verunsichert die Erwachsenen?

Viele wissen nicht, was die Jungen schauen, welche Musik, welche Youtube-channels, ob jetzt „coldmirror“, von einer Bremerin, oder „die aussenseiter“. Die Jugendlichen grenzen sich ab.

Soll das nun kontrolliert werden?

Das ist immer der Vorwurf. Aber die Selbstständigkeit soll nicht zerstört werden, sondern die Welt der neuen Medien erklärt und dafür Verständnis geweckt werden. Viele gehen gegen Youtube vor. Es wird auf dem Bildungsserver gesperrt.

Youtube steht ja auch für Mobbingvideos ...

Ja, aber Mobbing findet im Alltag statt, nicht nur in den Medien. Wenn wir zeigen, wie ein interessanter Film gedreht werden kann, dann steigt auch das Interesse sich positiv auszudrücken. Deshalb müssen wir anfangen, Youtube auch pädagogisch zu nutzen. Interview: JPB

ab 9 Uhr, Faulenquartier, Kalkstr. 6