EU sagt Ja zu Waffen für Kurden

IRAK Deutsche Hilfsflüge landen in Erbil. Neues Massaker gemeldet

BRÜSSEL/ERBIL afp/dpa | Die EU befürwortet die Lieferung von Waffen an die irakischen Kurden zum Kampf gegen die Terrormiliz IS (Islamischer Staat). Bei einem Sondertreffen in Brüssel am Freitag einigten sich die EU-Außenminister auf eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Lieferung von Waffen durch einzelne EU-Mitgliedstaaten begrüßten. Frankreich hatte sich bisher als einziges EU-Land dafür entschieden. Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier bekräftigte, dass die Bundesregierung „bis an die Grenze des rechtlich und politisch Machbaren gehen“ werde.

Nach Angaben der Bundesregierung flogen am Freitag in Hohn (Kreis Rendsburg-Eckernförde) insgesamt fünf mit Lebensmitteln und Sanitätsgütern beladene Transportflugzeuge der Bundeswehr vom Typ Transall ab. Sie sollten am Abend in Erbil im nordirakischen Kurdengebiet landen. Insgesamt werden rund 30 Tonnen Lebensmittel und 6 Tonnen medizinisches Material geliefert.

Die Bild-Zeitung berichtete, es werde erwogen, für Partnerländer die Lieferung von militärischer Ausrüstung, Waffen und Munition zu übernehmen. Es werde im Verteidigungsministerium diskutiert, Kalaschnikow-Gewehre aus Bulgarien und Rumänien an die Kurden zu liefern.

Unterdessen wurde bekannt, dass IS-Terroristen in einem jesidischen Dorf ein Massaker angerichtet haben sollen. Die Extremisten hätten in dem Ort Tel Kudscho mindestens 80 Männer getötet, berichtete die kurdische Nachrichtenagentur Basnews am Freitag. Die kurdische Nachrichtenseite Rudaw meldete über Twitter, die Opfer seien erschossen worden, weil sie nicht zum Islam übertreten wollten.

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