Weiterhin Leiharbeit

UMFRAGE Metallbetriebe stellen nur befristet ein

Trotz voller Auftragsbücher und Facharbeitermangel stellten 50 Prozent der Unternehmen in Bremen und Bremerhaven nur noch befristet ein. Das kam bei einer Umfrage der IG Metall zu prekären Beschäftigungsverhältnissen heraus. Über die Hälfte setzten gleichbleibend oder vermehrt auf Leiharbeit.

Für Dieter Reinken von der IG Metall ist daher auch die Windenergiebranche in Bremen kein Aushängeschild: „Ambau Windservice“ habe neben 40 Festangestellten 70 LeiharbeiterInnen.

In der Vegesacker Lürssen Werft seien neben den 850 Stammbeschäftigten noch 250 LeiharbeiterInnen beschäftigt, berichtet deren Betriebsratsvorsitzende Karin Lührs. Ein geliehener Maschinenbaumeister gab an, als Schlosser bei Lürssen 10 Euro in der Stunde zu verdienen.

Trotz Aufschwung setzten Daimler, Airbus oder ArcelorMittal immer mehr auf Werkverträge, sorgen sich deren Betriebsräte. „Das darf nicht mit dem Ende der Leiharbeit verwechselt werden“, so Klaus Hering, Betriebsratsvorsitzender bei ArcelorMittal. Vor allem in Betrieben, in denen eine gleiche Bezahlung auch für LeiharbeiterInnen erreicht wurde, werde darauf ausgewichen. Die KollegInnen seien meist auch weiterhin als LeiharbeiterInnen beschäftigt. Durch den Umweg des Werkvertrages stünden sie aber nicht mehr unter dem Schutz der Betriebsräte. Die Vereinbarungen über gleiche Bezahlung seien nicht wirksam. In Bremerhaven und Bremen plant die IG Metall am 24. Februar einen Aktionstag. JPB