Haftstrafen für TV-Journalisten

ÄGYPTEN Gericht verurteilt Mitarbeiter von al-Dschasira wegen angeblicher Unterstützung der Muslimbrüder. Kritiker: „Tiefschlag für die Pressefreiheit“

KAIRO dpa/rtr | Gegen Journalisten des arabischen Nachrichtensenders al-Dschasira International sind in Ägypten langjährige Haftstrafen verhängt worden. Der Kairoer Richter verurteilte den australischen Reporter Peter Greste und zwei seiner Mitarbeiter am Montag wegen Terrorvorwürfen zu jeweils sieben Jahren Haft. Sie wurden beschuldigt, die verbotene Muslimbruderschaft unterstützt und falsche Nachrichten verbreitet zu haben.

Das Urteil löste international umgehend scharfe Kritik aus. Die britische Regierung bestellte den ägyptischen Botschafter in London ein, um gegen das Urteil zu protestieren. Die Organisation Reporter ohne Grenzen sprach von einem „Tiefschlag für die Pressefreiheit“. Der Medienkonzern al-Dschasira gehört der Herrscherfamilie des Emirats Katar. Das unterstützt die Muslimbruderschaft, die nach dem Sturz des islamistischen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär verboten wurde.

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