Spätes Vaterglück

Er selbst hatte einen „quit-me-father“ und eine „love-me-mother“, singt Elton John in seinem Lied „Made in England“. Nun sind er und sein Mann David Furnish Väter geworden. Eine Leihmutter brachte am Weihnachtsmorgen einen Sohn für beide zur Welt. Der Name des Kindes lautet Zachary Jackson Levon Furnish-John.

Die Leihmutterschaft für homosexuelle Paare mit Kinderwunsch ist in Großbritannien erlaubt – anders als in Deutschland. Die Leihmutter stammte aus den USA. Weder über ihre Identität noch darüber, ob Elton John der biologische Vater ist, gab das Paar etwas bekannt.

Elton John hat sich mit seinen 63 Jahren also noch einmal einen Wunsch erfüllt – in einem schon sehr erfüllten Leben. Er begann als Elfjähriger an der Royal Academy of Music Klavier zu studieren. Unter seinem selbst gewählten Namen machte er schon bald Karriere. Mit Liedern wie „Don’t go breaking my heart“ und „Crocodile Rock“ hatte er zahlreiche Nummer-1-Hits im Vereinigten Königreich. Nach 16 Jahren Drogenabhängigkeit entschied er sich mit 43 Jahren für einen Entzug. Danach schrieb er Welthits wie die Filmmusik zu „Der König der Löwen“ und das umgetextete „Candle in the Wind“, seine Hommage an Prinzessin Diana, die zur meistverkauften Single aller Zeiten wurde.

Elton John und David Furnish heirateten 2005. Lange Zeit sagten, sie wollten keine Kinder. Der Tourneestress lasse kaum Zeit für die beiden, um „aktive Eltern“ sein zu können. Im Jahr 2009 versuchte John dann einen HIV-infizierten Jungen aus einem ukrainischen Kinderheim zu adoptieren, den kennenzulernen bei ihm einen „Sinneswandel“ ausgelöst habe. Die Adoption scheiterte an den Vorgaben des ukrainischen Rechts. Sowohl Johns Alter als auch seine Homosexualität sprachen dagegen. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind in der Ukraine nicht anerkannt.

Der Name „Levon“ ist auch der Titel eines Songs von Elton John aus dem Jahr 1971. Darin wird einem armen Schlucker an Weihnachten ein Kind geboren mit dem Namen Levon, „ein guter Mensch“. Der Kleine wird später reich durch den Verkauf von Luftballons. Das wird Elton Johns Sohn vermutlich nicht nötig haben. CARSTEN JANKE