Ivorer auf der Flucht nach Liberia

ELFENBEINKÜSTE Tausende suchen Schutz im Nachbarland. Westafrikanische Staatschefs fordern ultimativ Rückzug von Gbagbo und drohen mit Gewalt

NEW YORK/ABIDJAN dpa | Der internationale Druck auf den bisherigen Präsidenten der Elfenbeinküste und Wahlverlierer Laurent Gbagbo, der sein Amt nicht räumen will, nimmt zu. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte die indirekte Anerkennung von Oppositionskandidat Alassane Ouattara als Präsidenten durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen. Diese „wichtige Entscheidung“ spiegele die gemeinsame Position der internationalen Gemeinschaft zur Legitimität der neuen Regierung in dem westafrikanischen Land, erklärte ein Sprecher Bans in New York.

Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hatte Gbagbo am Freitag nach einem Treffen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja „legitime Gewalt“ für den Fall angedroht, dass er nicht friedlich abtritt.

Unterdessen fliehen tausende Menschen vor den Unruhen in der Elfenbeinküste nach Liberia. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) registrierte in einem Monat etwa 14.000 Menschen, wie es am Samstag in Genf mitteilte. Überwiegend seien es Frauen und Kinder, die nach langen Fußmärschen im Osten des Nachbarlandes Zuflucht gefunden hätten. Vor Ort würden die Lebensmittel knapp, Krankheiten breiteten sich aus. Es habe auch schon Tote unter den Flüchtlingen gegeben, erklärte die UN-Organisation.

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