Wohnraum in der Schilleroper

ST. PAULI Ein neuer Eigentümer will die Schilleroper zu Studentenappartements und Ateliers umbauen

„Wir sind sehr froh, dass jetzt Bewegung in die Sache kommt“

Henriette von Enckevort, SPD-Fraktion Hamburg-Mitte

Die Schilleroper auf St. Pauli hat einen neuen Eigentümer: Investor Reinhold Dierkes plant auf dem Gelände 220 Apartments für Studierende sowie Künstlerateliers. Etwa die Hälfte der Wohnungen soll innerhalb der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion der alten Schilleroper entstehen, die andere Hälfte in einem angrenzenden, sechsgeschossigen Neubau.

In den vergangenen Jahren war es zwischen der Stadt und den bisherigen Eigentümern zu Streitigkeiten gekommen, da die Besitzer des Zirkusbaus sich weigerten, dass Gebäude instand zu setzen. Rechtliche Auseinandersetzungen über den Denkmalschutz der Rotunde und den geltenden Bebauungsplan hatten jahrelangen Leerstand zur Folge. Immer wieder gab es potentielle Käufer für das Grundstück, zum Abschluss kamen die Kaufvorhaben jedoch nie.

Dieses Mal scheint es anders zu laufen. „Wir sind sehr froh, dass jetzt Bewegung in die Sache kommt“, sagt SPD-Bezirkspolitikerin Henriette von Enckevort. Die SPD-Fraktion in Hamburg-Mitte teile die Vorstellungen des Investors. „Laut Bebauungsplan kann hier nicht zu hundert Prozent Wohnraum entstehen. Deshalb begrüßen wir die Idee der Künstlerateliers sehr“, so von Enckevort weiter. „Durch diese Mischung kann auch die historische Stahlkonstruktion, die den Rundbau prägt, besser zur Geltung gebracht werden“, hofft Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Hamburg-Mitte.

Um die Bausubstanz ist es nicht gut bestellt. Deshalb will Investor Reinhold Dierkes möglichst schon im Herbst 2014 mit der Entwicklung des Areals beginnen.  ISABELLA DAVID