DIE KLEINE WORTKUNDE: [Assange]

Inzwischen dürfte auch den eingefleischtesten Nachrichtenverweigerern dämmern, dass dies ein Name ist, den man sich merken muss: Julian Assange. Was sinnvolle Stammtischdiskussionen über Wikileaks aber immer wieder unnötig ausbremst, ist die banale Frage, wie zum Teufel man den Namen dieses gefährlichen Terroristen eigentlich korrekt ausspricht.

Also, ein für alle Mal: Nahe läge, es einfach auf Englisch zu probieren, weil der Mann doch Australier ist: Essäntschie. Oder die exotische spanische Lösung, Assanche mit kehlig-hartem „ch“. Wer Assange allerdings streng auf Deutsch ausspricht, der sagt auch „Danzig“ statt Gdansk und spricht nicht von Jazz, sondern nach Großvätersitte von „Jatz“. Nun hat der Australier offenbar tatsächlich französische Vorfahren, Sachen gibt’s! Deshalb wäre es geboten, ihn als Mr. Essohnsch anzusprechen, was, in englischer Lautschrift, etwas eigentümlich Indisches hat: „Ah-Sanj“ ist hier die Handreichung der Wahl. Dabei wirkt die französische Aussprache von egal was meistens immer ein wenig zu distinguiert, auf den durchschnittlichen US-Amerikaner aber bekanntlich wie das rote Tuch auf den Stier – er wird sauer, sehr sauer. Was, bei Licht betrachtet, derzeit zu Julian Assanges kleineren Problemen zählen dürfte. FRA