WAS MACHT EIGENTLICH ...… der Künstler Christian Huth?
: Per Zwangsumtausch Berlin retten

Christoph Huth versteht einiges von Sonnenschein. Seine Kunstinstallationen funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Sonnenlicht setzt scheinbar aus dem Nichts Kräfteressourcen frei. Mit seiner Kreativität und einigen Solarzellen verblüfft er die Besucher seiner „Solar Performances“.

Ressourcen freisetzen aus dem Nichts. Damit ist Huth prädestiniert, sich zur aktuellen Berliner Haushaltslage zu äußern. Zusammen mit einigen Mitstreitern hat er eine Initiative ins Leben gerufen– zur „Wiedereinführung des Zwangsumtauschs für Westdeutsche“.

Die Idee klingt absurd. Wie ein ironischer Kommentar zur heftigen Schuldendebatte nach dem vernichtenden Urteil des Karlsruher Verfassungsgerichts.

Aber Huth meint es ernst. „Bürger Westdeutschlands, die Berlin besuchen wollen“, fordert er, „sollen täglich 25 Euro in eine Berliner Lokalwährung umtauschen.“ Die Zweitwährung soll Sozialprojekten und gemeinnützigen Vereinen zugute kommen. Und so indirekt die klammen Kassen der Stadt entlasten. Als „Vollzugsorte des Zwangsumtauschs“ schlägt Huth Hotels oder Pensionen vor. Auch eine Einbeziehung der BVG kann er sich gut vorstellen.

Viele Detailfragen sind noch zu klären. Natürlich. Das weiß Huth. Hinsichtlich der rechtlichen Basis etwa, ausschließlich Westdeutsche zur Kasse zu bitten. Auch ein Name für die Währung, die Berlin retten soll, ist noch nicht gefunden. Für – ernst gemeinte – Vorschläge hat die Initiative ein offenes Ohr: info @solarlabor-berlin.de. MWA

FOTO: PRIVAT