…WAS MACHT EIGENTLICH ... Friedbert Pflüger?
: Musikgeschmack beweisen

Ob Friedbert Pflüger, der Mann mit dem Blick fürs große Ganze („Deutschland driftet“, Econ 2001; „Weckruf für Europa“, Bouvier 2002; „Der neue Weltkrieg“, DVA 2004) nach der vergeigten Abgeordnetenhauswahl nicht doch lieber Parlamentarischer Staatssekretär geblieben wäre – wir werden es so bald nicht erfahren. Der Weg zurück war abgeschnitten, seit er im Wahlkampf angekündigt hatte, die CDU-Fraktion anzuführen, komme da, was wolle. Insbesondere, weil Pflüger Staatssekretär im Verteidigungsministerium war – wo bekanntlich selbst die Fußabtreter mit Sinnsprüchen wie „Ein Mann, ein Wort“ bestickt sind.

Heute verlässt Pflüger die olivgrüne Truppe ganz offiziell – und bekommt ein Ständchen zum Abschied. Das Stabsmusikkorps wird ihm einen blechernen Strauß überreichen. „Serenade“ heißt der unmilitaristische Tarnname dieser Veranstaltung. Genau wie beim Großen Zapfenstreich, mit dem Bundeskanzler in besser bezahlte Jobs verabschiedet werden, durfte sich Pflüger drei Musikstücke aussuchen. Was er sich gewünscht hat? Erstens die Weltkriegsschnulze „Lili Marleen“. Zweitens den Hannover-Hit „Winds of Change“. Und, drittens, den „Fehrbelliner Reitermarsch“. Wenn Sie den nicht kennen: Es ist die Melodie des Gassenhauers „Wir wollen unsern alten Kaiser Wilhelm wieder haben“. Wer weiß – vielleicht hofft Berlins frisch gebackener Oppositionsführer doch noch auf den Ruf zurück an die Waffen.

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