Berlin freut sich für Orhan Pamuk

Der Präsident der Akademie der Künste, Klaus Staeck, hat den türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk zur Vergabe des Literatur-Nobelpreises als mutigen Autor gewürdigt. Pamuk erspare seinen Landsleuten unbequeme historische Erinnerungen nicht, mahne aber genauso energisch die Westeuropäer zu einem offenen Dialog mit den Türken, erklärte Staeck. „Mit Pamuk erhält ein Autor den Nobelpreis, dem der Gedanke einer europäischen Friedenspolitik, die auch die Türkei einschließt, wichtiges Anliegen seiner schriftstellerischen Arbeit ist. Mit ihm wird ein Garant des Antinationalismus geehrt.“ Freude gab es auch bei der Türkischen Gemeinde. „Wir sind sehr erfreut, dass ein Vertreter der türkischen Kultur diese hohe Auszeichnung bekommt“, sagte der Stellvertretende Bundesvorsitzende Hilmi Kaya Turan. Pamuk sei in der Türkei als Schriftsteller hoch anerkannt. „Sicher ist er mit seinen politischen Äußerungen umstritten, aber an seinem literarischen Wirken kann man nicht rütteln.“ dpa

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