Geld fürs Studium

Ein Ratgeber der Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, wie das neue Bezahlstudium finanziert werden kann

BERLIN taz ■ Rechtzeitig zum Semesterbeginn an den Universitäten hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen einen Ratgeber für angehende StudentInnen herausgebracht. Unter dem Namen „Clever studieren – mit der richtigen Finanzierung“ gibt das knapp 200 Seiten starke Buch Antworten auf die wohl drängendste Frage der zukünftigen AkademikerInnen: Woher nehme ich das Geld für Studiengebühren, Miete, Versicherungen und Freizeit? Weil verschiedene Bundesländer sich das Studium mittlerweile bezahlen lassen, sei der Informationsbedarf für Erstsemester besonders groß, sagt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Die Autoren wagen den Rundumschlag zum Thema Geld und Studium. Zu Beginn des Buches werden die Kosten zusammengestellt, die Studierende bei ihrer Finanzplanung in jedem Fall berücksichtigen sollten – etwa den Beitrag zur Krankenversicherung. Außerdem gibt der Ratgeber einen Überblick zum Thema Studiengebühren: in welchen Bundesländern wie viel für das Studium kassiert wird, und wie sehen die verschiedenen Gebührenmodelle aus. Zudem stellt der Ratgeber potenzielle Einnahmequellen vor. Wann und wie lange Eltern für die Ausbildung ihrer Zöglinge zahlen müssen etwa. Allein 20 Seiten widmen die Autoren der Bafög-Förderung; wer Geld bekommt, wie und wann der Antrag auf Förderung gestellt werden muss.

Die wohl wichtigsten Hinweise des Buches gibt die Verbraucherzentrale zum Thema Studienkredite. Ganz wichtig: Vor dem Gang zum Bankberater sollte unbedingt geprüft werden, ob nicht Geld über Bafög oder ein Stipendium fließen könnte. Beides ist in jedem Falle günstiger als ein Studienkredit bei Banken oder Sparkassen. „Wenn es dann doch ein Kredit sein muss, sollte der Student nicht zur erstbesten Bank laufen“, sagt Tryba. „Der Vergleich einzelner Angebote lohnt sich.“ Und: Niemals unvorbereitet in ein Bankgespräch gehen. Vielleicht lässt die Bank mit sich verhandeln, wenn der Kunde die Konditionen der Konkurrenz kennt.

Der große Vorteil der Studienkredite sei es, dass die Studis selbst entscheiden können, wie viel Geld sie von ihrer Bank brauchen, sagt Verbraucherschützer Tryba. So könne die monatliche Kreditrate je nach Bedarf angepasst werden. Besonders genau hinschauen sollten die Studierenden beim Zinssatz. Dabei ist oftmals nicht entscheidend, wie hoch der ist, sondern ob dieser für die gesamte Laufzeit gilt. Steigt der Zinssatz, kann das im Zweifelsfall teuer werden. Deshalb: Kredite mit festem Zinssatz wählen. Die lassen sich besser kalkulieren.

Schließlich geben die Verbraucherschützer noch Tipps, wo und wie Studenten Geld sparen können – etwa bei Telefon, GEZ oder dem Girokonto.

CHRISTIAN PANSTER

Verbraucherzentrale NRW: „Clever studieren“, 9,90 Euro