Frankreich durch Streiks lahmgelegt

GEWERKSCHAFTEN Proteste gegen Rentenreform werden ausgeweitet

PARIS rtr/taz | Der erbitterte Kampf französischer Gewerkschaften gegen die Rentenreform der Regierung von Nicolas Sarkozy weitet sich aus. Am Montag ging hunderten Tankstellen der Treibstoff aus, weil Raffinerien seit Tagen bestreikt werden. Im Bahnverkehr wurde der Ausstand ausgeweitet, auch Lastwagenfahrer schlossen sich der Protestbewegung an. Die Regierung kündigte an, notfalls mit Gewalt zu reagieren. Die größte Gewerkschaft bei Air France rief die Angestellten auf, sich am Mittwoch zu Demonstrationen auf den Flughäfen des ganzen Landes einzufinden. Für Dienstag waren neue Massenkundgebungen geplant. Die Luftfahrtbehörde forderte die Fluglinien auf, für heute ihre Frankreich-Flüge bis zu 50 Prozent zu kürzen. Die Arbeiter in allen zwölf Ölraffinerien setzten ihren Streik am Montag den siebten Tag in Folge fort. Diese Woche soll der Senat endgültig Sarkozys umstrittene Reform billigen, nach der die Franzosen frühestens mit 62 statt bisher mit 60 Jahren in Rente gehen können. Die volle Rente können Franzosen dann erst mit 67 statt wie bisher mit 65 beziehen.

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