Merkel erklärt Multikulti für gestorben

PARTEIEN Ruf nach qualifizierten Einwanderern wird lauter

BERLIN rtr/taz | Auf der Suche nach einem schärferen konservativen Profil streitet die Union erbittert darüber, ob Deutschland ein Zuwanderungsland ist. Zwar erklärte Kanzlerin Angela Merkel die Multikulti-Gesellschaft für tot. „Dieser Ansatz ist gescheitert, absolut gescheitert“, pflichtete die Kanzlerin am Wochenende CSU-Chef Horst Seehofer bei. Allerdings wandte sich Merkel gegen Seehofers umstrittene Forderung nach einem Zuwanderungsstopp gegen Menschen aus fremden Kulturen. Deutschland sei auf den Zuzug von Spezialisten angewiesen, auch wenn die Qualifikation deutscher Arbeitsloser Vorrang haben müsse, betonte Merkel. Auch Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) wandten sich gegen Seehofer und forderten, die Hürden für die Zuwanderung hoch qualifizierter Ausländer zu senken. Merkel stellte sich hinter die in Teilen der Union umstrittene Aussage von Bundespräsident Wulff, wonach der Islam ein Teil Deutschlands ist. „Er ist ein Teil Deutschlands – das sieht man nicht nur am Fußballspieler Özil“, sagte sie mit Verweis auf den türkischstämmigen Torschützen der deutschen National-Elf.

Inland SEITE 6

Meinung + Diskussion SEITE 12