Experten empfehlen Reform des Klimarats

ERDERWÄRMUNG Der IPCC benötige ein Leitungsteam und einen Exekutivdirektor, erklärt eine Reformkommission. Sie war nach Kritik an Fehlern im aktuellen Bericht des Gremiums eingesetzt worden

NEW YORK dpa | Ein internationales Kontrollorgan hat dem kritisierten Weltklimarat gute Arbeit bescheinigt. Allerdings sollte seine Führungs- und Kommunikationsstruktur grundlegend reformiert werden.

In einem nun veröffentlichten Bericht schlagen die Gutachter dem Rat unter anderem vor, ein Leitungsteam einzurichten und dem Sekretariat in Genf einen Exekutivdirektor zu geben. Das Führungsteam müsse rund um das Jahr für den Rat sprechen können. Die nur einmal jährlich stattfindenden Plenarsitzungen reichten einfach nicht aus, um die Öffentlichkeit umfassend zu informieren.

Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) war Anfang des Jahres wegen einiger Fehler in seinem jüngsten Klimareport angegriffen worden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon beauftragte daraufhin einen Zusammenschluss von Forschungsakademien, den InterAcademy Council (IAC), die Arbeit des Klimarats zu untersuchen und Verbesserungsvorschläge zu machen.

Der Chef des UN-Umweltprogramms Unep, Achim Steiner, zieht einen positiven Schluss aus dem IAC-Bericht. „Das Wichtigste aus meiner Sicht ist, dass der IPCC in seiner Glaubwürdigkeit in keiner Weise infrage gestellt ist“, sagte Steiner der Nachrichtenagentur dpa. Die neuen IAC-Vorschläge für den Weltklimarat stellen nach Ansicht Steiners auch keineswegs die wissenschaftliche Arbeit infrage.

Angesichts der zunehmenden Aufgaben sei es jedoch wichtig, den IPCC entsprechend neu aufzustellen. Steiner verwies darauf, dass schon im jüngsten Klimareport nur sehr wenige Fehler aufgetreten seien.

Shapiro betonte bei einer Pressekonferenz am UN-Hauptsitz in New York, dass sein Gutachterausschuss „zu keiner Zeit versucht hat, die wissenschaftlichen Hintergründe der Klimaberichte zu beurteilen“. Es gehe in dem Bericht nur darum, Mängel in der IPCC-Struktur zu beseitigen. Dem IAC gehören Experten aus 15 Ländern an. Deutschland wird durch die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina vertreten.