Behörden schließen Moschee

HAMBURG Gotteshaus und Trägerverein dienten seit Jahren als Anlaufpunkt für gewaltbereite Islamisten, auch für die Attentäter vom 11. September 2001

BERLIN taz | Die Hamburger Behörden haben die Moschee geschlossen, in der sich einst die Attentäter vom 11. September 2001 getroffen hatten. Am Montagmorgen stürmten Polizisten das Gebäude und beschlagnahmten das Vermögen des Trägervereins. Man habe „dem verfassungsfeindlichen Treiben in der Moschee ein Ende gesetzt“, sagte der Hamburger Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU).

In der ehemaligen Al-Quds-Moschee im Stadtteil St. Georg hatten bereits Mohammed Atta und weitere Mitverschwörer der Anschläge auf das World Trade Center in New York verkehrt. Auch in den Jahren danach galt die Moschee als Anlaufpunkt gewaltbereiter Islamisten. Im Frühjahr 2009 hatte sich eine Gruppe von Islamisten in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet aufgemacht. Auch sie hatten sich laut Behörden bei Veranstaltungen der Moschee getroffen, die inzwischen den Namen Taiba-Moschee trug. Einer von ihnen tauchte in einem Video der Islamischen Bewegung Usbekistan (IBU) mit Schwert und Gewehr auf. Der mutmaßliche Kopf der „Hamburger Reisegruppe“ sitzt derzeit in pakistanischer Haft und könnte nach taz-Informationen noch im August nach Deutschland überstellt werden.

Die im Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg organisierten muslimischen Gemeinden hatten sich von der Moschee stets distanziert. Der Hamburger Innensenator Ahlhaus betonte am Montag, dass sich die Maßnahme „nicht gegen die Mehrheit der friedliebenden und rechtstreuen Muslime in Hamburg“ richte. WOS

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