Entsetzen über Mord an Ärzten

AFGHANISTAN Leichen der ermordeten Helfer werden in Kabul identifiziert. Taliban bekennen sich zur Tat, bei der auch eine Deutsche ums Leben kam

KABUL afp | Ein tödlicher Überfall auf acht ausländische Ärzte in Afghanistan hat Bestürzung ausgelöst und viele Fragen aufgeworfen. Nach Angaben der US-Botschaft wurden die Leichen der Ärzte, darunter einer Deutschen, am Sonntag aus der nördlichen Provinz Badachschan, einem Einsatzgebiet der Bundeswehr, zur Identifizierung nach Kabul gebracht. Die Bundesregierung reagierte empört auf den Anschlag, zu dem sich die Taliban bekannten.

Bei den getöteten Ärzten handelt es sich nach Angaben der christlichen Organisation International Assistance Mission (IAM), für die die Mediziner tätig waren, um fünf Männer aus den USA sowie drei Frauen – eine Deutsche, eine Britin und eine US-Bürgerin. Ihre Leichen seien am Freitag in einer entlegenen Waldgegend der nordöstlichen Provinz Badachschan gefunden worden, sagte IAM-Chef Dirk Frans. Auch zwei afghanische Begleiter wurden getötet.

Die Gruppe war laut Frans auf dem Rückweg von einem medizinischen Einsatz in der Nachbarprovinz Nuristan, in der die radikalislamischen Taliban sehr stark sind. Die Ärzte hätten mit ihrem Fahrer den Weg durch die als relativ sicher geltende Provinz Badachschan gewählt, um eine als gefährlich geltende Straße in Nuristan zu meiden. Die IAM ist seit etwa 40 Jahren in Afghanistan tätig und betreibt dort Augenkliniken.

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