Lobbytruppe prüft Sicherheit in Gorleben

HANNOVER taz | Die vom Bundesumweltministerium angekündigte umfassende Sicherheitsanalyse für das Endlagerprojekt Gorleben wird zu wesentlichen Teil von Wissenschaftlern erstellt, die den AKW-Betreibern nahe stehen. Den Zuschlag für das umfassende Gutachten, auf dessen Grundlage das Ministerium 2012 über die Zukunft des Endlagerstandorts entscheiden will, hat kürzlich die Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) erhalten. Diese wiederum hat nach eigenen Angaben an Wissenschaftler der RWTH Aachen, der TU Claustahl und an die DBE Tec Unteraufträge vergeben. Zu den Gorleben-Gutachtern in Aachen zählt Bruno Thomauske, der bis 2007 die deutsche Atomsparte von Vattenfall leitete. In Claustahl ist Professor Claus-Jürgen Röhling beteiligt. Dessen dortige Stiftungsprofessur wurde von der Nuklear-Service (GNS) finanziert, von einem Tochterunternehmen der AKW-Betreiber. Die DBE und ihre Tochter DBE Tec gehören ebenfalls mehrheitlich der GNS. Die BI Lüchow-Dannenberg reagierte empört auf die Auftragsvergabe und sieht darin eine neue Qualität des Filzes zwischen Politik und Atomindustrie. JÜRGEN VOGES

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