Öl lässt sich nicht stoppen

KATASTROPHE BP scheitert im Golf von Mexiko mit „Top Kill“ gegen Ölpest. Nächster Versuch mit neuer Methode für die kommende Woche geplant

ROBERT afp | Ein Ende der größten Ölkatastrophe in der Geschichte der USA ist weiterhin nicht in Sicht. Der britische Energiekonzern BP erlitt bei seinen Bemühungen, das Ölbohrloch im Golf von Mexiko zu schließen, einen schweren Rückschlag, als am Samstag die „Top Kill“-Methode zum Versiegeln des Lecks scheiterte.

„Nach drei ganzen Tagen des Versuchs mit ‚Top Kill‘ sind wir unfähig gewesen“, das Ausströmen des Öls aus dem Bohrloch vor der Südküste der USA zu stoppen, sagte BP-Einsatzleiter Suttles. Der Konzern hatte versucht, das Bohrloch in 1.500 Meter Tiefe mit Schlamm sowie Gummiresten und Faserabfällen zu schließen und es dann mit Zement zu versiegeln.

Präsident Obama äußerte sich enttäuscht über das Scheitern. „Während wir zunächst optimistische Berichte erhielten, ist jetzt klar, dass es nicht geklappt hat“, erklärte er. Auslöser der Ölpest war die Explosion der Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ am 20. April. Seitdem sind nach Schätzungen der US-Regierung bis zu 110 Millionen Liter Öl ins Meer geflossen.

Das Scheitern von „Top Kill“ ist ein herber Rückschlag bei der Bewältigung der Ölpest. Nun will man mithilfe ferngesteuerter Roboter die zerstörten Ölleitungen an dem Bohrloch entfernen und eine Kuppel über dem Loch installieren, durch die das austretende Öl auf ein Schiff abgepumpt werden kann. Mit dieser Methode soll in der kommenden Woche begonnen werden.

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