Denk dort

Erst mal muss ein wenig Grammatik gepaukt werden, was bei einem Inflektiv aber nicht wirklich schwerfällt: Beim Inflektiv hat man es mit einer Verbform zu tun, die unter bewusster Verstümmelung der Sprache, also dem Weglassen der deutschen Infinitivendungen -n oder -en ziemlich unbeugbar in der Sprachlandschaft steht. Seufz! Als Erste bei dieser verdienstvollen Arbeit ist Erika Fuchs zu nennen mit ächz! und saus! bei ihren längst legendären Übersetzungen der Donald-Duck-Comics, und dann kommt gleich Herbert Feuerstein, der sich in seiner Zeit als Chefredakteur bei Mad tatkräftig für die Inflektive, lechz, würg, einsetzte, bevor er an der Seite von Harald Schmidt fernsehberühmt wurde. Im Rahmen der „Helden, Freaks und Superrabbis“-Ausstellung erzählt Feuerstein heute Abend im Jüdischen Museum von seiner Zeit bei dem Satiremagazin und geht auch der Frage nach, was deutsche Satire ausmacht, hechel. TM

■ Jüdisches Museum, Lindenstraße 9–14. Dienstag, 19.30 Uhr. 7/5 €