Optimistische Vision

CAR-SHARING Im Kampf gegen zugeparkte Straßen wurde jetzt das erste „Mobilpünktchen“ eröffnet

■ Insgesamt 19 „Mobilpünktchen“ sollen bis zum Frühjahr 2014 in Bremen in Betrieb gehen, davon vier im Viertel sowie 15 weitere in Schwachhausen, Findorff und in der Neustadt.

Die 50. Cambio-Car-Sharing-Station Bremens ist gleichzeitig sein erstes „Mobilpünktchen“: Im Viertel, an der Schmidtstraße, Ecke Hollerstraße, befindet sich jetzt eine kleine Station mit zwei Autos und Fahrradständern. „Damit wollen wir“, sagt Ortsamtsleiter Robert Bücking, „gegen die unendliche Überparkung des Reviers angehen.“

Während andere Stationen an zentralen Plätzen mehrere Autos bündeln, sollen „Mobilpünktchen“ mit nur zwei bis drei Autos die engen, dicht beparkten Nebenstraßen entlasten: „Nicht nur für Fußgänger und Radfahrer sind die parkenden Autos ein Problem“, sagt Bücking, „sondern vor allem für die Rettungssicherheit.“ So sei die Ecke an der neuen Station regelmäßig illegal zugeparkt gewesen – ein Durchkommen für Feuerwehr- oder Rettungsfahrzeuge war oft unmöglich. Jetzt hat der schmale Bürgersteig eine „Nase“ bekommen, so dass dort nun kein Auto mehr mitten auf der Straße parken kann.

„40 Prozent der PKW im Viertel“, so Bausenator Joachim Lohse (Die Grünen), „bleiben vier Tage in der Woche unbewegt.“ Und das, obwohl es genau dort bereits über 2.000 Cambio-Kunden gibt. Lohse strebt für ganz Bremen 20.000 Car-Sharer bis zum Jahr 2020 an – gut 8.600 sind es zur Zeit. „Ein Cambio-Auto ersetzt elf private PKW“, sagt Lohse.

Dass auch die nächsten drei „Mobilpünktchen“ im Viertel entstehen, wo es ohnehin die größte Car-Sharing-Dichte der Stadt gibt, liegt laut Cambio-Geschäftsführerin Kerstin Homrighausen auch „an der unglaublich hohen Nachfrage – wir sehen ja, wie wir gebucht werden“. Sie hält Lohses Vision für das Jahr 2020 zwar für „sehr optimistisch, aber langsam weiten sich die Gebiete aus: Die Nachfrage in Hastedt wird immer größer und in Vegesack haben wir jetzt die zweite Station eröffnet“.  SCHN