LEHMAN BROTHERS
: Mit Bilanztricks Schulden verschleiert

NEW YORK | Die frühere US-Investmentbank Lehman Brothers hat einem Untersuchungsbericht zufolge durch Bilanztricks schon Jahre vor ihrer Pleite das Ausmaß ihrer Verschuldung verschleiert. Die Führung der Bank habe „strafbare Bilanzmanipulationen“ begangen, resümiert der von einem Gericht bestellte Gutachter Anton Valukas in seinem am Donnerstag vorgelegten Bericht. Sie habe ihre Probleme gezielt vor Investoren und Regulatoren verborgen.

Bereits im Jahr 2001 habe Lehman Brothers erstmals zu den Buchhaltungstricks gegriffen. Anfang 2008 lagerte die Bank dann 500 Milliarden Dollar aus ihrer Bilanz aus, um ihre wahre Verschuldung zu verbergen. Die unmittelbare Pleite von Lehman Brothers im September 2008 wurde laut Bericht durch das Verhalten von zwei anderen Banken beschleunigt, die wenige Tage vor dem Kollaps erhöhte Sicherheiten von Lehman forderten. „Die Forderung der Lehman-Gläubiger hatte direkte Auswirkungen auf die Liquidität von Lehman, und die verfügbare Liquidität ist zentral für die Frage, warum Lehman pleite ging“, schrieb Valukas. (afp)