Vorschlag von unten

OPERNFUNDUS Die Fraktionen von SPD und FDP in der Bezirksversammlung Mitte schlagen dem Senat einen alternativen Standort in Rothenburgsort vor

„Der Opernfundus entspricht genau den Vorstellungen, die wir Rothenburgsorter von nicht störendem Gewerbe haben“

Jan Oppermann, SPD

Nach monatelangem Streit um die Verlegung des Opernfundus nach Wilhelmsburg schlägt die Koalition aus SPD und FDP in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte dem Senat nun einen Alternativstandort vor: den ehemaligen Güterumschlagbahnhof in Rothenburgsort.

Das 10,6 Hektar große Gelände verfüge aus Sicht der SPD und FDP über ideale Gegebenheiten für den neuen Fundus der Staatsoper. „Der Opernfundus würde einen echten Mehrwert für Rothenburgsort bedeuten. Das Gebäude müsste aber für die Bürger im Stadtteil erlebbar sein“, sagt Falko Droßmann, Fraktionsvorsitzender der SPD in Hamburg-Mitte.

Bisher hielt der Senat an seinen Planungen fest, den Opernfundus in Wilhelmsburg anzusiedeln. Gegen diese Variante, die einen Abriss der ehemaligen Zinnwerke und die Vertreibung der Kreativszene und der Gewerbetreibenden von dem Gelände am Veringhof zur Folge hätte, hat sich in Wilhelmsburg massiver Widerstand formiert. Aber auch die starke Schadstoffbelastung des Grundstücks sowie die Tatsache, dass es laut einer Machbarkeitsstudie besser geeignete Standorte für die Opernwerkstätten gibt, konnten bisher nicht an den Planungen des SPD-Senats rütteln.

Für die am Veringhof gewachsene Kreativszene, unter anderem die Macher der Konspirativen Küchenkonzerte, sowie die Gewerbetreibenden, ist der Alternativvorschlag in Rothenburgsort ein kleiner Hoffnungsschimmer. Für die für die Planungen des Senats zuständige Finanzbehörde gelte jedoch derzeit „noch immer die vorgeschlagene und von uns favorisierte Lösung am Veringhof“, sagt Pressesprecher Daniel Stricker. „Wir werden aber den Standort in Rothenburgsort auf Machbarkeit prüfen.“ Ein zeitlicher Rahmen für die Prüfung sei aber nicht absehbar. Unklar bleibt so auch, ob die Kündigungen der Kreativen und Gewerbetreibenden von der Sprinkenhof AG zurückgenommen werden.

Während sich in Wilhelmsburg starker Widerstand gegen den Opernfundus am Veringkanal regt, gehen die Bezirksfraktionen der SPD und FDP davon aus, dass die BürgerInnen in Rothenburgsort den Opernfundus willkommen heißen. „Der Opernfundus entspricht genau den Vorstellungen, die wir Rothenburgsorter von nichtstörendem Gewerbe haben. Der Opernfundus ist in Rothenburgsort willkommen“, sagt der Rothenbursorter SPD-Bezirksabgeordnete Jan Oppermann. SPD und FDP wollen in der nächsten Bezirksversammlung am 20. Juni einen Antrag einbringen, um den Standort vorzuschlagen.ISABELLA DAVID