Schwule Touristen kurbeln Reiseindustrie an

UMFRAGE Homosexuelle geben viel Geld aus. Akzeptanz wichtiges Kriterium bei der Wahl des Ferienziels

BERLIN afp/taz | Schwule und lesbische Touristen kurbeln die internationale Reiseindustrie an. Das zeigt eine am Dienstag im Auftrag der Reisemesse ITB veröffentlichte Umfrage unter rund 5.700 Menschen in den USA. Danach geben homosexuelle Hotelgäste im Urlaub demnach durchschnittlich 57 Prozent mehr Geld aus als heterosexuelle Reisende. Neben den Hotels profitiert der Studie zufolge das gesamte Reiseziel von den zahlungsfreudigen sogenannten LGBT-Reisenden (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender).

Akzeptanz gegenüber schwulen und lesbischen Gästen ist ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für das Reiseziel. Für 40 Prozent der Befragten zählte dies zu den wichtigsten Beweggründen. Sonst sind die Ansprüche vielfach ähnlich wie bei Heterosexuellen: Zwei Drittel der Befragten setzten das warme Wetter an die Spitze ihrer Urlaubswunschliste, gefolgt von kulturellen Angeboten, Strand und gutem Essen.

Über die Hälfte der Studienteilnehmer wollten sich zudem in ihrem Urlaub hauptsächlich erholen. Auf dem zweiten Platz liegt bei schwulen Reisenden mit 35 Prozent der Besuch von Freunden und Familie. 32 Prozent der lesbischen Paare nannten als Hauptgrund, Zeit mit ihrer Partnerin zu verbringen. Bei der Auswahl eines Hotels zählte die Lage für rund ein Drittel der schwulen und lesbischen Befragten zu den ausschlaggebenden Gründen. Der Preis landete mit rund 30 Prozent auf Platz zwei.

LGBT-Reisende sind internetaffin: Reise-Websites und Werbung, die sich speziell an die Zielgruppe richtet, wurde von 41 Prozent der schwulen und 36 Prozent der lesbischen Reisenden bei der Suche nach Informationen rund um den Urlaub genutzt.