Argentinisches Gericht bestätigt Urteil: Lebenslang für Juntachef

Wegen Folter und Mord muss der frühere argentinische Juntachef Videla für den Rest seines Lebens ins Gefängnis. Weitere 14 hohe Militärs wurden ebenfalls zu lebenslang verurteilt.

Der frühere Juntachef Jorge Rafael Videla wird abgeführt (Archivbild von 2010). Bild: ap

BUENOS AIRES epd | In Argentinien hat das Kassationsgericht die lebenslange Haftstrafe gegen den früheren Chef der Militärjunta, Jorge Rafael Videla (86), bestätigt. Videla war 2010 wegen Folter und Mord an 31 Häftlingen zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Das Gericht in Buenos Aires bestätigte zudem die Urteile gegen die damals 28 mitangeklagten Militärs, wie die Tageszeitung Página/12 am Dienstag berichtete.

Der frühere General Luciano Menéndez (85), der für die Verfolgung und Gefangennahme von Diktaturgegnern in zehn Provinzen zuständig war, erhielt ebenfalls lebenslänglich, so wie weitere 13 höhe Militärs.

Sechs Angeklagte müssen bis zu 14-jährigen Haftstrafen verbüßen, weitere sieben wurden freigesprochen.

Videla hatte am 24. März 1976 als Chef einer Militärjunta die Macht übernommen und ein diktatorisches Regime errichtet. Bis 1981 stand er an der Spitze der Junta. Nach seiner ersten Verurteilung zu lebenslanger Haft im Jahr 1985 begnadete ihn fünf Jahre später der damalige Präsident Carlos Menem.

Der Gnadenerlass wurde 2007 wieder aufgehoben. Während der Militärdiktatur (1976-1983) wurden nach Schätzungen 30.000 Menschen getötet.

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