Kommentar Energiewende: Zu leichtes Gepäck

Der niedersächsische Ministerpräsident stellt die richtigen Fragen beim Wind- und Netzausbau. Doch er kneift bei Gorleben und der Solarförderung.

Niedersachsens Ministerpräsident McAllister reist nach Berlin, um den Finger in eine offene Wunde zu legen. Denn längst ist absehbar, dass der Ausbau einer dezentraleren Energieerzeugung als Atom- und Kohlegroßkraftwerke sie darstellen an den vorhandenen Netzkapazitäten zu scheitern droht.

Mehr noch als der Ausbau der Windkraft ist der Ausbau der Netze die zentrale Herausforderung der proklamierten Energiewende – hier drohen Engpässe, die die schöne, saubere Energiezukunft für Jahrzehnte zum Ammenmärchen werden lassen könnten.

Allerdings hat McAllister mehr Parolen als konkrete Lösungsvorschläge im Gepäck. Sein Vorschlag, der Staat müsse sich am Ausbau der Netze finanziell in Milliardenhöhe beteiligen, muss von ihm unbedingt konkretisiert werden –schließlich ist er Regierungschef.

Gewogen und für zu leicht befunden ist sein Rucksack für Berlin in jedem Fall in Hinblick auf die Endlagerfrage und die nach der Zukunft der Solarenergie. Im Streit um Gorleben fehlt Niedersachsen noch immer eine klare Position. Und auch, wie mit der angedrohten Absenkung der Solarförderung umzugehen ist, muss schnell geklärt werden – schon allein die Ankündigung brachte ein ökonomisches Erdbeben über die Sonnenenergiebranche.

Geschieht hier nichts, droht einer der deutschen Zukunftsbranchen der schnelle Exitus.

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