Zahlungsmoral im Online-Handel: Kaufen ja, bezahlen nein
Viele Online-Händler haben häufig mit nicht zahlenden Kunden zu kämpfen. Für einige ist das existenzbedrohend. Aber sie könnten sich besser schützen.
KÖLN dpa | Ungedeckte Konten und nicht bezahlte Rechnungen: Besonders die kleinen Händler kämpfen beim Geschäft im Internet mit Zahlungsausfällen. Dies hat eine Umfrage des Kölner Instituts für Handelsforschung (IfH) ergeben. Vor allem Online-Händler mit bis zu 50 Mitarbeitern sehen sich mit nicht bezahlten Rechnungen konfrontiert, obwohl sie die bestellte Ware korrekt ausliefern, sagte eine Mitautorin der Studie am Mittwoch.
Einige dieser Händler mussten sogar existenzbedrohende Zahlungsausfälle von zehn bis zwanzig Prozent des Umsatzes hinnehmen. Insgesamt hatten gut 86 Prozent der 619 befragten Unternehmen und Selbstständigen bereits Erfahrungen mit Ausfällen gemacht. In den meisten Fällen handelte es sich allerdings um geringe Umsatzanteile von bis zu einem Prozent.
Obwohl viele Online-Shopper sich offensichtlich nicht scheuen, ihre bestellten Waren nicht zu zahlen, lässt das Risikomanagement der betroffenen Unternehmen noch zu wünschen übrig. „Betragslimits bei Neukundenbestellungen oder Adressprüfungen stellen für Händler keine großen Hürden dar und können Zahlungsausfälle deutlich minimieren", sagte der IfH-Geschäftsführer Kai Hudetz.
Trotzdem fehlten oft die Zeit oder das Personal, um Hürden für säumige Kunden aufzubauen. Viele Händler blieben bei den aus Kundensicht beliebteren, aber risikoreichen Verfahren wie Lastschrift und Rechnung.
Leser*innenkommentare
Aha
Gast
Vom unangenehmen Ton abgesehen, muss man dem laxi teilweise rechtgeben. Der mir bekannte zweitgrößte "Hundefutterkönig" punktet zwar mit kostenloser Lieferung, kalkuliert aber fest mit 8- 10% Ausfall. 30% sind Unsinn.
Holger
Gast
@Lexi: Vielleicht sollten Sie einmal den Ton, den Sie an den Tag legen überdenken. Ich finde Ihre Ergüsse einfach unverschämt.
Die von Ihnen genannte übliche Ausfallrate von 30-40 % in den 90iger Jahren halte ich (aus meiner Erfahrung als Mitarbeiter in einem Versandhandelsunternehmen) bei einem normalen, in einem seriösen Markt tätigen Versandhandelsunternehmen, für Unsinn und völlig unrealistisch.
Lexi
Gast
Was für eine schwachsinnige Propaganda. Auf einer Veranstaltung der IHK im Jahre 1995 (in Worten: neunzehnhundertfünfundneunzig)(damals waren deutsche Haushalte bis auf einzelne Ausnahmen noch Internet-freie Zone) hat jemand über den Aufbau eines Online-Handels berichtet. Auf die Frage eines der Zuhörer, mit welchen Ausfallraten er rechne, lautete die Antwort: "Mit den im Versandhandel üblichen 30 bis 40%".
Im Artikel aus dem Jahr 2012 ist von 10 bis 20% die Rede. Die Zahlungsmoral hat sich also im Internetzeitalter dramatisch VERBESSERT. Wer an den paar säumigen Zahlern pleite geht, der hat offensichtlich schlecht kalkuliert, was den Kunden nicht weiter wundert, denn ausser billig, billig, billig können die meisten Abzocker im Internet-Handel halt nix. Da geschieht es dann auch Recht, wenn davon mal einer über den Jordan geht.
Dieser Artikel ist mal wieder genau das, was man seit 1979 von der Utopie erwartet: ein schlecht recherchierter Artikel, der nur der dämlichen Meinungsmache dient. Armselig.
Gott sei Dank: taz zahl ich nicht!