Halbfinale der Champions League: Bayerndusel schlägt Özil

Erst ein Abseitstor, dann ein Last-Minute-Treffer. Nicht unverdient aber mit viel Glück hat der FC Bayern 2:1 gegen Real Madrid gewonnen. Ein gefährliches Ergebnis fürs Rückspiel in Spanien.

Brillant gespielt: Franck Ribéry feiert sein 1:0. Bild: reuters

MÜNCHEN dpa | Bayerns Siegtorschütze Mario Gomez und seine Teamkollegen ließen sich vor der tosenden Fankurve feiern, Jupp Heynckes schwärmte nach dem verdienten 2:1 (1:0) gegen Real Madrid von der Leidenschaft seines FC Bayern. „Das zeichnet meine Mannschaft aus, dass wir nie aufgeben, dass wir eine super Moral haben, dass man dann auch solch einen Sieg erzwingt“, betonte der Trainer am Dienstagabend.

Das in der Bundesliga im Titelkampf gescheiterte Team habe in der Champions League eindrucksvoll „Leidenschaft, Gier und Hunger“ auf dem Weg ins Heim-Finale am 19. Mai demonstriert. Und mit dem Sieg im Rücken soll in einer Woche auch die Festung Bernabéu erobert werden.

Zwar hatte Heynckes so kurz nach dem Schlusspfiff eines hochklassigen Halbfinalspiels „natürlich nicht die Strategie, wie wir dort spielen“. Aber gemauert werden soll nach den berauschenden 90 Minuten von München auf keinen Fall. „Der FC Bayern wird seinem Stil treubleiben und auch in Madrid nach vorne spielen“, versicherte der 66-Jährige.

Der brillante Franck Ribéry hatte in der 17. Spielminute die Führung erzielt – allerdings stand Luiz Gustavo dabei im passiven Abseits. Der Treffer hätte nicht zählen dürfen. Nachdem die Münchner den Schock durch das 1:1 von Nationalspieler Mesut Özil verdaut hatten, sorgte Gomez in der 90. Minute doch noch für Ohren betäubenden Jubel. Im Überschwang warnte der nunmehr zwölfmalige Saisontorschütze in der Königsklasse aber gleich: „Wir haben natürlich ein gefährliches Ergebnis, ein 1:0 für Real reicht. Das Finale ist nicht nur ein Traum – wir glauben dran.“

„Eine Schlacht feiern“

Euphorischer klangen auch andere. „Das Ergebnis gefällt mir gut“, sagte Kapitän Philipp Lahm, der das Siegtor vorbereitet hatte. „Wir wollten 90 Minuten eine Schlacht liefern, das haben wir getan.“ Riesig jetzt das Verlangen auf das Heim-Finale, in dem Titelverteidiger FC Barcelona oder der FC Chelsea der Gegner wäre. Vorher muss aber noch der brisante Auftritt am 25. April in Madrid gemeistert werden. „Es wird noch mal ein heißer Tanz – aber wir freuen uns darauf“, erklärte Sportdirektor Christian Nerlinger.

Nach der ersten Niederlage in der laufenden Champions-League-Saison sehen sich aber auch die Königlichen trotz Niederlage in einer ordentlichen Ausgangssituation. „Es ist kein schlechtes Ergebnis“, betonte Trainer Jose Mourinho. „Aber es ist ein Ergebnis, dass von dir verlangt, dass du es zu Hause drehst.“ Die Mannschaft werde dann zu dem Zeitpunkt alles abrufen, zeigte sich der Portugiese zuversichtlich.

Während für die Madrilenen am Wochenende in der heimischen Liga das große Kräftemessen mit dem FC Barcelona ansteht, können die Münchner sehr dosiert in der Bundesliga bei Werder Bremen antreten. „Wir haben eine Woche Zeit zu regenerieren und fahren nicht chancenlos nach Madrid“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Das hofft auch ein Daumendrücker in den USA: „Großer Sieg für Bayern zuhause“, twitterte Basketball-Star Dirk Nowitzki kurz nach dem Schlusspfiff aus Dallas. Nun müsse man abwarten, ob die Münchner das in Madrid halten könnten.

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