„Die Polizei mal tunneln“

Polizei und Jugend spielen gegeneinander Fußball

■ 59, ist Jugendbeauftragter der Polizei Bergedorf, davor arbeitete er in Altona. Er ist Organisator des Fußballturniers.

taz: Herr Springer, wie ist das Verhältnis zwischen Jugendlichen und der Polizei in Bergedorf?

Werner Springer: Es ist gut, aber man muss es nicht schlechter machen. Wir stehen im engen Kontakt zu den Jugendeinrichtungen in Bergedorf, respektieren aber unsere Grenzen als Polizei. Wir wollen niemanden in Schwierigkeiten bringen.

Und ein Fußballturnier führt zu mehr Respekt?

Die Polizei soll für die Jugendlichen transparenter sein. Sie sollen keine Angst vor der Polizei haben müssen, wir wollen ihnen schließlich helfen. Gleichzeitig sollen sich beide Seiten besser kennenlernen und mehr Verständnis füreinander entwickeln.

Wie kann Fußball dazu beitragen?

Fußball ist als Mannschaftssport mit Turniercharakter eine gute Form der Gewaltprävention. Er ist gemeinschaftsfördernd und vermittelt den Jugendlichen Fairness und Spielregeln. Zehn Jugendmannschaften treten beim Turnier gegeneinander an, daneben wird es eine Mannschaft aus Polizisten geben. Zwischendurch gibt es genug Zeit, um sich zu unterhalten, und um den Polizisten Fragen zu stellen. So können Hemmungen beiderseits abgebaut werden.

Erreichen Sie die Jugend dadurch besser?

Ein Infostand würde die Jugendlichen nicht interessieren. Wir wollen sie dort abholen, wo sie anzutreffen sind. Fußball ist eine Plattform für alle, die meisten beherrschen ihn. Das Turnier erhält viel Zulauf von den jungen Menschen in Bergedorf, denn viele von ihnen reizt es, gegen die Polizei zu spielen und sie mal zu tunneln.  INTERVIEW: AMN

Fußballturnier der Polizei Bergedorf für Jugendliche: 9.30 bis 15.30 Uhr, Sporthalle Fährbuernfleet, Walter-Rothenburg-Weg 37