Ressort plant um: Ab 2015 wieder dezentral

Das Eltern-Kind-Zentrum kommt 2015 nun doch nach Bremen-Mitte - und mit ihm eine Neonatologie. Die Frühchen-Stationen Links-der-Weser und in Nord bleiben

Hat nun doch wieder eine klare Zukunftsperspektive: Das geplante Eltern-Kind-Zentrum am Klinikum Mitte, hier als Computersimulation Bild: Archiv

Das neue Eltern-Kind-Zentrum wird am Klinikum Bremen-Mitte (KBM) entstehen – inklusive einer Neonatologie, erklärten die Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) und die neue Chefin der Gesundheit Nord (Geno), Jutta Dernedde, am Freitag. Und: Daneben sollen die Krankenhäuser Links-der-Weser (LdW) und Bremen-Nord als Standorte für Frühchen-Stationen bestehen.

„Spitz formuliert können sie es als eine Rücknahme der Zentralisierung betrachten“, so Dernedde zur taz. Nach dem erneuten Keimausbruch stand in Frage, ob das Eltern-Kind-Zentrum in Mitte gebaut wird und vor allem, ob dann wieder nur eine Frühchen-Intensivstation in Bremen geöffnet bliebe. Denn die Neonatologien im LdW und Nord hatte der frühere Geno-Chef Diethelm Hanssen vor zwei Jahren im Zuge einer Zentralisierungs-Strategie geschlossen.

Um nach einem Aufnahmestopp im KBM die Versorgung zu gewährleisten, sollen diese für den Übergang wieder geöffnet werden. Der neue Ausbau kostet insgesamt eine Million Euro. Zwölf Betten werden im LdW für Level-1-Frühchen entstehen, die auf Grund ihres Geburtsgewichts von unter 1.250 Gramm besonders intensiv betreut werden müssen. Bremen-Nord versorgt die Level-2-Frühchen mit einem Gewicht zwischen 1.250 und 1.500 Gramm.

Medizinisch wie wirtschaftlich mache es nun Sinn, an dem Bau eines Eltern-Kind-Zentrums in Mitte festzuhalten, so Jürgens-Pieper. Es vereint verschiedene Disziplinen der Kindermedizin. Neben dem LdW sollen dort ab 2015 zehn bis 15 Betten für Level-1-Frühchen bereit stehen – anscheinend weniger, als bisher geplant. Sie habe darum gebeten, so Jürgens-Pieper „dass der gesamten Teilersatz-Neubau auf Einhaltung der Hygiene-Standards überprüft wird“.

Fraktionsübergreifend wird die Entscheidung für mehrere Standorte positiv aufgenommen. Die Vorsitzende des Landesverband der Hebammen, Valerie Stabel, begrüßt, dass in Bremen-Nord nun Mütter bis nach Cuxhaven besser versorgt würden. Sie kritisiert aber, vom Gesundheitsressort bislang unzureichend informiert zu werden: Wo Mütter im Notfall hin könnten, erführen Hebammen nur aus der Zeitung.

Die alte Neonatologie am Klinikum-Mitte macht nicht wieder auf. Was indes mit der angrenzenden Geburtshilfe-Station passieren wird, bleibe weiter offen, sagt Geno-Chefin Dernedde. Diese war im Februar ebenfalls geschlossen worden.

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