Herkunft der Fauna Madagaskars geklärt: Lemuren auf dem Einbaum

Vom Mini-Chamäleon bis zum Giftfrosch, Madagaskar hat eine weltweit einzigartige Tierwelt. Braunschweiger Wissenschaftler haben herausgefunden, warum das so ist.

Ein echter Madegasse: das Miniaturchamäleon Brookesia micra. Bild: dpa

BRAUNSCHWEIG dpa | Auf Madagaskar leben viele erstaunliche Tierarten. Das Land ist bevölkert von zwergenhaften Chamäleons, Riesenschlangen, Giftfröschen und Lemuren. Zahlreiche dieser Arten kommen nur auf der südostafrikanischen Insel vor.

Die Vorfahren der meisten Tiere seien vor etwa 60 bis 70 Millionen Jahren aus Afrika auf schwimmenden Baumstämmen an die Küste Madagaskars gespült worden, erklärte der Zoologe Miguel Vences von der Technischen Universität Braunschweig. Dies gehe aus molekulargenetischen Daten hervor.

Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA“ (PNAS). „Seit 15 Millionen Jahren kamen kaum noch neue Tiergruppen über das Meer nach Madagaskar, so dass die Tierwelt Madagaskars in fast völliger Isolation ihre heutigen Spezialisierungen entwickeln konnte“, erklärte Vences. Der Grund dafür sei die Änderung der Hauptwindrichtungen.

Der Mensch besiedelte die Insel vor etwa 2000 Jahren. In dieser kurzen Zeit rottete er Riesenschildkröten, Riesenlemuren und Riesenvögel aus. Viele weitere Tierarten sind aktuell vom Aussterben bedroht.

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