Grüne Energietechnik auf der Cebit: Die Solaranlage laufend berechnen

Keine Energiewende ohne neue Technologien, vor allem nicht ohne gut durchdachte Planung und Überwachung. Forscher stellen auf der Cebit solche Systeme vor.

Optimal ausgerichtet? Der Computer kann's errechnen. Bild: dpa

HANNOVER taz | Betreiber von Anlagen, die Strom aus regenerativen Energiequellen erzeugen, wollen stets auf dem Laufenden sein: Funktioniert alles? Stimmt der Ertrag? Und das fängt schon bei der Planung und Standortsuche an. Zu diesen Zwecken zeigen Forscher aktuelle Projekte auf der Computermesse Cebit in Hannover.

Der Fachbereich Geographie der Marburger Philipps-Universität stellt eine Software vor, mit der der Anwender herausfindet, für welche Gebiete Photovoltaik- und Solarthermieanlagen geeignet sind. Das Programm, das auf einem Open-Source-Grundgerüst (OpenSuse und OSGeo) basiert, nennt das Team das ISIS Solarkataster. Auf Grundlage aktueller Satellitendaten lässt sich damit sehen, ob es sinnvoll ist, Solartechnik auf einem Hausdach oder einer Wiese zu installieren.

An der FH Frankfurt, im Fachbereich Geoinformation und Kommunaltechnik, ist zuvor ein ähnliches Projekt entstanden: „Erneuerbar Komm!“. Das Programm bezieht jedoch mehrere Energiequellen mit ein; neben dem Faktor Sonne auch Biomasse, Wasser- und Windkraft. Daneben hat das Team einen Leitfaden für Kommunen und Landkreise entworfen. Das stützt die Energiewende auf sinnvolle Art und Weise, insbesondere bringt es die dezentrale Energieversorgung voran.

In beiden genannten Fällen handelt es sich um Onlinerechner, die das Potenzial einer Anlage mit verschiedenen Werten wie Wirkungsgrad, Ertrag und Kohlendioxid-Einsparung darstellen. Dadurch lässt sich sehr gut erkenne, wie sinnvoll eine Investition ist. Schließlich muss man hierbei stets diverse Aspekte berücksichtigen: Wie sieht es mit der Bebauung aus? Wie verhält sich die auftreffende Globalstrahlung? Wo liegen Schutzgebiete?

Viele Messdaten für die Wartung

Darüber hinaus präsentiert sich in Hannover unter dem Namen ADiWa („Das Internet der Dinge“) ein Projekt, das unter anderem zum Ziel hat, Rechnersysteme von Anlagen über das Internet derart zu verbinden, dass diverse Teilnehmer miteinander kommunizieren können. Liegt etwa eine Störung innerhalb eines Windparks vor, so können alle Beteiligten sehen, ob es tatsächlich notwendig ist, ein Wartungsteam herauszuschicken, das vor Ort alles untersucht.

Um zu sehen, was im Detail geschieht und wer genau gefragt ist, erfasst das System zahlreiche Messdaten. In der Gesamtheit soll daraus eine Plattform entstehen, die etliche Spezialisten einbezieht, um die richtige Entscheidung hinsichtlich der Wartung zu treffen – sozusagen ein Prototyp, der zum Ziel hat, Servicemanagement so zu denken und lenken, dass es am Ende Kosten einspart.

Betrachtet man den derzeitigen Kurs der Politik und macht man sich bewusst, dass die Energiewende eher im Kleinen als im Großen stattfindet, dann dürfte es in den kommenden Jahren durchaus mehr derartige Lösungen geben.

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