Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

  • 7.3.2012

was fehlt ...

… die Bestattung

In Japan gibt es diese Vorstellung: Jeder Tote, auch wenn er ein makelloses Leben geführt hat, kann zum Gespenst werden, wenn er nicht ordentlich bestattet wird. Als Totengeist schwebt er dann über dem Boden. In der japanischen Küstenstadt Isjinomaki erzählen Menschen von unheimlichen Geistergeschichten. Als der Tsunami am 11. März 2011 über die Stadt hereinbrach, starben dort 3.800 Menschen. Die zerstörte Stadt wird wieder aufgebaut. Aus Angst vor den Geistern der Toten aber nur langsam. Ein Taxifahrer, der seinen Namen nicht nennen will, hält seither in den Teilen der Stadt, die komplett zerstört wurden, nicht mehr an. Er habe Angst, dass dort ein Geist zusteigt, erzählte er der Nachrichtenagentur afp. Viele Menschen hätten große Schwierigkeiten, mit dem Verlust von Nahestehenden umzugehen, berichtet ein Therapeut. Sie durchlebten eine Vielzahl von Gefühlen, mit denen sie nicht fertig würden. Dies würde dann zu den Geistervorstellungen führen. Anhänger des Shintoismus in Japan rufen die Schrein-Priester, um den Seelen der Toten den Übergang in die nächste Welt zu erleichtern. Dazu nehmen sie eine rituelle Reinigung der Stellen vor, an denen die Leichen gefunden wurden. Buddhisten gedachten im vergangenen Sommer der Tsunami-Toten, indem sie Altare mit Opfergaben aufbauten. (afp)