Champions League: Kein Wunder für Arsenal

Fast hätte es Arsenal geschafft, doch am Ende half auch der 3:0-Sieg gegen AC Mailand nicht: Das Team flog im Achtelfinale aus der Champions League.

Trauer nach dem Heimsieg: Arsenals Tomas Rosicky. Bild: dpa

LONDON dpa | Der FC Arsenal hat ein Fußball-Wunder gegen den AC Mailand knapp verpasst. Nach der 0:4-Hinspielpleite reichte es für die stürmischen Londoner am Dienstagabend in der Champions League nur zu einem 3:0 (3:0)-Heimsieg. Damit scheiterte das Team von Trainer Arsène Wenger wie im Vorjahr im Achtelfinale.

Dabei hatte es nach dem 3:0 zur Pause bereits nach einer Sensation ausgesehen: Mit Toren von Laurent Koscielny (7. Minute), Tomas Rosicky (26.) und Robin van Persie per Foulelfmeter (43.) hätten die Gunners dem italienischen Meister und Tabellenführer dessen 350. Europapokal-Auftritt beinahe zum Alptraum werden lassen. Benfica Lissabon zog nach einem 2:0-Erfolg gegen Zenit St. Petersburg als zweites Team ins Viertelfinale ein.

Bei Arsenal wollte Wenger das „Unmögliche möglich machen“. Ein 0:4 hatte bis dato kein Team in der Champions-League-Geschichte gedreht. Und so setzte der Franzose mit vier Stürmern in der Startelf alles auf Attacke. Und nach einem Anfangs-Sturmlauf und dem frühen 2:0 durch Koscielny und den Ex-Dortmunder Rosicky lag das Wunder in der Luft. „Es ist eine komische Situation“, sagte der deutsche Nationalspieler Per Mertesacker, der weiter verletzt zuschauen musste, „es ist sehr, sehr schade, dass ich an beiden Tagen nicht dabei sein konnte. Insofern war ich sehr traurig.“

Das ausverkaufte Emirates Stadium mit seinem eher als verwöhnt-nüchtern geltenden Publikum wurde zum Tollhaus wie im vorigen Heimspiel, als Arsenal gegen den Erzrivalen Tottenham Hotspur aus einem 0:2 noch ein 5:2 gemacht hatte. Die Gunners wurden angetrieben vom überragenden van Persie. Der Kapitän übernahm auch Verantwortung beim Foulelfmeter (43.) und verwandelte eiskalt zu seinem 32. Pflichtspiel-Tor in dieser Saison.

FC Arsenal - AC Mailand 3:0 (3:0)

FC Arsenal: Szczesny - Sagna, Koscielny, Vermaelen, Gibbs - Song - Rosicky, Oxlade-Chamberlain (75. Chamakh) - Walcott (84. Park), Gervinho - van Persie

AC Mailand: Abbiati - Abate, Mexès, Thiago Silva, Mesbah (90. Bonera) - van Bommel - Nocerino, Emanuelson - Robinho - Ibrahimovic, El Shaarawy (70. Aquilani)

Tore: 1:0 Koscielny (7.), 2:0 Rosicky (26.), 3:0 van Persie (43./Foulelfmeter)

Gelbe Karten: Gibbs, Sagna, Song / Ibrahimovic, Nocerino, van Bommel

***

Benfica Lissabon - Zenit St. Petersburg 2:0 (1:0)

Benfica Lissabon: Artur - Maxi Pereira, Luisão, Jardel, Emerson - Witsel, Javi García, Gaitán (72. Matic) - Rodrigo (62. Nolito), Bruno César - Cardozo (81. Oliveira)

Zenit St. Petersburg: Malafejew - Anjukow (53. Bruno Alves), Hubocan, Lombaerts, Criscito - Denissow - Semak, Schirokow - Bystrow (46. Lazovic), Sirjanow (70. Faisulin) - Kerschakow

Tore: 1:0 Maxi Pereira (45.+1), 2:0 Oliveira (90.+3)

Gelbe Karten: Javi García, Oliveira / Anjukow, Denissow

Ibrahimovic als Statist

Bei Milan verkam Zlatan Ibrahimovic zum Statisten, zu sehr schnürte Arsenal das Team von Coach Massimiliano Allegri ein. Ibrahimovic hatte zuvor noch an die Schmach gegen La Coruna erinnert. Milan war 2004 in der Champions League nach einem 4:1 gegen Deportivo La Coruna im Rückspiel in Spanien mit 0:4 untergegangen.

In der zweiten Hälfte hatte van Persie das 4:0 für Arsenal auf dem Fuß (59.), als Milan-Keeper Christian Abbiati aus nächster Nähe parierte. Dann ging dem Premier-League-Vierten nach dem Höllen-Teampo des ersten Spielabschnitts etwas die Luft aus - und der Champions-League-Sieger von 2007 konnte das 0:3 über die Zeit retten.

Im zweiten Achtelfinale der europäischen Königsklasse erreichte Benfica die Runde der besten Acht. Die Portugiesen gewannen gegen St. Petersburg nach einem 2:3 vor drei Wochen im Achtelfinalrückspiel zu Hause mit 2:0 (1:0). Uruguays Nationalspieler Maxi Pereira (45.+1) und Nélson Oliveira (90.+3) trafen für Benfica. Lissabon steht damit nach 2006 wieder im Viertelfinale der Champions League.

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