Lindner will FDP-Chef in Köln werden: Comeback des Ex-Generalsekretärs

Der frühere FDP-Generalsekretär Christian Lindner will Vorsitzender des größten FDP-Bezirks Köln werden. Nach seinem Rücktritt wird über ein Comeback mit weit gesteckten Zielen spekuliert.

Einziger Kandidat für den Bezirksvorsitz der Kölner FDP: Christian Lindner. Bild: dpa

DÜSSELDORF dpa | Der frühere FDP-Generalsekretär Christian Lindner hat sich offiziell um den Vorsitz des größten deutschen FDP-Bezirksverbands beworben. Nach einer Reihe von Gesprächen habe er sich entscheiden, in Köln für die Nachfolge des bisherigen Bezirksvorsitzenden Werner Hoyer anzutreten, heißt es in einem Brief, den Lindner jetzt an alle Spitzenfunktionäre des Bezirks geschrieben hat. Weitere Kandidaturen lägen bislang nicht vor, sagte Bezirksgeschäftsführer Jörn Freynick.

Hoyer hatte sein Bundestagsmandat zum Jahreswechsel niedergelegt und ist seitdem Präsident der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg. Eine Prüfung habe ergeben, dass er nach den Verhaltensregeln der Bank sein Parteiamt nicht behalten dürfe, hieß es aus der FDP. Hoyer wolle jetzt Lindners Kandidatur unterstützen. Sein Nachfolger für den Vorsitz in dem rund 3.600 Mitglieder starken Bezirk soll am 24. März in Wiehl gewählt werden.

In der Landespartei werden Lindner bei den 100 Delegierten gute Chancen eingeräumt, obwohl der 33-Jährige nach seinem überraschenden Rücktritt als Generalsekretär der Bundespartei von manchen als "Fahnenflüchtiger" gescholten wurde. Über seine Beweggründe schweigt Lindner nach wie vor beharrlich.

In Parteikreisen wird spekuliert, dass er über Köln ein Comeback mit weiter gesteckten Zielen einleiten will - sogar als "Parteichef in Reserve" fällt sein Name immer wieder. Mit dem stärksten Bezirksverband könnte Lindner seine Basis in der Partei wieder stärken. Seit kurzem ist er technologiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und weiterhin Vorstandsmitglied im größten FDP-Landesbezirk NRW.

"In der schwierigen Lage unserer Partei" wäre es sein Anliegen, die öffentliche Präsenz der FDP zu verstärken und den unmittelbaren Austausch mit den Bürgern zu suchen, schreibt Lindner in seiner Bewerbung. Die FDP ist derzeit stärker als alle anderen Parteien von massivem Mitgliederschwund betroffen. "Viel Arbeit liegt vor uns, um wieder mehr und mehr Menschen im persönlichen Austausch neu für liberale Politik zu gewinnen." Lindner ist bereits seit acht Jahren stellvertretender Bezirksvorsitzender in Köln.

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