Kommentar: CDU kämpft einen falschen Kampf: Keiner wird kriminalisiert

Die Waffenbesitzsteuer trifft jenen kleinen Mann, der seine Kleinheit meint, mit dicker Wumme kompensieren zu müssen. Also: Genau den richtigen.

Selten hat sich die Bremer CDU in den vergangenen zwei Jahren so kampagnenfähig gezeigt. Selten hat die Fraktion sich so einmütig in einen politischen Kampf gestürzt. Und selten hat sie sich mehr verrannt, wie bei ihrem Kampf für die Waffenbesitzer-Lobby.

Denn einerseits müsste sie ja, wo sie sich doch als eine treibende Kraft hinter der Einführung der Schuldenbremse begreift, begrüßen, wenn das Land nach Möglichkeiten sucht, Einnahmen zu generieren: Das macht der Staat grundsätzlich über Steuern - und es ist schon ein bisschen erstaunlich, wenn eine gestandene CDU-Politikerin das Erheben von Steuern als Kriminalisierung bezeichnet. Kriminalisiert die Kraftfahrzeugsteuer die Kraftfahrer?

Natürlich nicht. Der Staat erhebt Steuern, um seine Infrastruktur zu gewährleisten. Und es wird dabei auch nach einem Lastenausgleich gesucht: Autofahren verursacht Straßenbau- und Umweltkosten, Waffenbesitz - Kontroll- und mindestens Kriminalitätspräventions-Kosten. Oder sollen die lieber aus dem Sozial-Etat beglichen werden? Klar, diese Waffensteuer trifft den kleinen Mann, also denjenigen, der seine Kleinheit meint, mit dicker Wumme kompensieren zu müssen, und damit für ein Risiko im Zusammenleben sorgt. Diese Steuer trifft also - endlich einmal - genau den richtigen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Jahrgang 1972. Seit 2002 bei taz.nord in Bremen als Fachkraft für Agrar, Oper und Abseitiges tätig. Alexander-Rhomberg-Preis 2002.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.