Terror gegen Christen in Nigeria : Erschießungskommando wütet in Kirche

Im Nordosten sind Bewaffnete in eine Kirche eingedrungen und haben Gläubige erschossen. Die radikalislamische Sekte Boko Haram wird hinter dem Anschlag vermutet.

Wo Boko Haram wütet, wie hier im noröstlichen Maiduguri, gibt es kein Entrinnen. Bild: dpa

KANO afp | In Nigeria sind erneut Christen angegriffen worden. Bewaffnete stürmten am Donnerstagabend eine Kirche im Nordosten des Landes und erschossen sechs Menschen, wie der Pastor der Kirche in der Stadt Gombe, John Jauro, der Nachrichtenagentur AFP sagte. Er habe den Gottesdienst abgehalten, als die Angreifer das Feuer auf die Betenden eröffnet hätten.

Zehn weitere Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden, sagte der Pastor. Der Angriff habe sich um 19.30 ereignet, als er gerade mit der Gemeinde gebetet habe. "Unsere Augen waren geschlossen, als einige Bewaffnete in die Kirche stürmten und das Feuer auf die Gemeindemitglieder eröffneten", sagte Jauro. Panik sei ausgebrochen, die Menschen hätten versucht zu fliehen.

Die Polizei wollte sich vor Freitag nicht zu dem Vorfall äußern. Er sei mit dem Polizeichef des Bundesstaates auf dem Weg nach Gombe, sagte ein Polizeisprecher. Zunächst bekannt sich niemand zu dem blutigen Anschlag.

An Weihnachten waren bei mehreren Anschlägen auf Christen in Nigeria mindestens 49 Menschen getötet worden. Die islamistische Sekte Boko Haram bekannte sich zu der Anschlagsserie. Seither stieg die Angst vor einer Eskalation religiöser Gewalt in Nigeria merklich. Zuletzt hatte die Sekte Christen im weitgehend muslimischen Norden des Landes gedroht und diese aufgefordert, binnen drei Tagen die Region zu verlassen.

Boko Haram hatte das Ultimatum am Sonntag gestellt, einen Tag nachdem Präsident Goodluck Jonathan den Ausnahmezustand in Teilen von vier besonders von der Gewalt betroffenen Bundesstaaten ausgerufen hatte. Gombe liegt außerhalb dieser Zonen. Der oberste Polizeichef Nigerias, Hafiz Ringim, hatte die christlichen Bewohner der betroffenen Regionen in einer Erklärung aufgerufen, das Ultimatum der Islamisten zu ignorieren.

Boko Haram soll aus mehreren Gruppierungen mit unterschiedlichen Zielen bestehen, die genaue Struktur der Sekte ist unbekannt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.