Nur noch "BB+": S&P stuft Ungarn auf "Ramsch" runter

Schon länger schwelt in Ungarn ein Streit zwischen dem Notenbankchef und der Regierung. Nun greift die Ratingagentur Standard and Poor's auf ihre Art in den Konflikt ein.

Ein Problem mehr für Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban. Bild: reuters

BUDAPEST rtr | Die Ratingagentur Standard and Poor's bewertet die Kreditwürdigkeit Ungarns schlechter. Die Bonitätswächter stuften das osteuropäische Land am Mittwochabend auf die "Ramsch"-Note "BB+" herunter und setzten den Ausblick auf negativ.

Als Grund nannte S&P eine unsichere politische Entwicklung in dem finanziell angeschlagenem Land. Auch hätten sich die wirtschaftlichen Bedingungen sowohl global wie im Land selbst verschlechtert. Die Agentur äußerte sich besorgt über die Unabhängigkeit der Zentralbank.

Die Regierung in Budapest liegt seit längerem im Streit mit dem Notenbankchef Andras Simor. In einem auch von der EZB beanstandeten Gesetzentwurf will sie die Kompetenzen des Notenbank-Gouverneurs beschneiden und einen weiteren Stellvertreter installieren.

Bereits zuvor hatte sich Ungarns Notenbank mit höheren Leitzinsen gegen die Schuldenkrise gestemmt. Die Geldpolitiker des klammen Landes setzten den Schlüsselzins am Dienstag um einen halben Prozentpunkt auf sieben Prozent hoch. Bereits im November hatte die Notenbank mit einer geldpolitischen Straffung versucht, den Verfall der Landeswährung Forint und den Anstieg der Importpreise zu stoppen.

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