Eheschließung von Lesben und Schwulen: In Dänemark jetzt mit Gottes Segen

Aber ja! In Dänemark können sich gleichgeschlechtliche Paare künftig nicht nur vor dem Staat, sondern auch vor Gott das Jawort geben.

Modenschau für Homosexuelle in Argentinien. Die Kleider können in Dänemark künftig auch vor einem Traualtar in der Kirche präsentiert werden. Bild: reuters

KOPENHAGEN dpa | In Dänemark können sich homosexuelle Paare ab dem nächsten Sommer auch kirchlich trauen lassen. Wie Kirchenminister Manu Sareen am Mittwoch in Kopenhagen mitteilte, hat die neue Mittelinksregierung die gesetzliche Gleichstellung aller Mitglieder der protestantischen Staatskirche bei Eheschließungen beschlossen.

"Seit der Zulassung von Pastorinnen in unserer Volkskirche ist nichts Größeres passiert", kommentierte Sareen die Entscheidung in der Zeitung Politiken. Dänemark hatte 1989 als weltweit erstes Land die standesamtliche Trauung gleichgeschlechtlicher Paare zugelassen.

In der "Folkekirke", der 80,4 Prozent der 5,6 Millionen Bürger Dänemarks angehören, hatten sich Teile der Pastorenschaft bisher massiv gegen Trauungen von Männer- oder Frauenpaaren vor dem Altar gewehrt. Auch nach Inkrafttreten der Gesetzesänderungen können Pastoren in Zukunft individuell homosexuelle Eheschließungen ablehnen.

In Schweden hat die vom Staat getrennte protestantische Kirche 2009 Ja zur Trauung homosexueller Paare gesagt. In Deutschland gibt es innerhalb der gegenüber dem Staat autonomen EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) keine einheitliche Regelung.

Die sozialdemokratisch geführte dänische Regierung in Kopenhagen will bei den Neuerungen zusätzlich die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare bei der Adoption von Kindern erweitern.

Kirchenminister Sareen, selbst Abkömmling einer Hindu-Familie in Indien, forderte die dänischen Bischöfe auf, zur Umsetzung der neuen gesetzlichen Trauungsregeln ein Trauungsritual für gleichgeschlechtliche Paare zu entwickeln.

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