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  • 4.11.2011

was fehlt ...

... das Interesse

An der Mecklenburger Seenplatte hatten sich mehrere Funktionäre der DDR-Staatsführung ihre Jagdgebiete gesichert: Ministerpräsident Willi Stoph bei Speck, Maschinenbauminister Günther Kleiber bei Glashütte und Stasi-Chef Erich Mielke sicherte ein Anwesen in Drewitz für den Staatschef Honecker. In der Region waren große Teile der Wälder für die Bevölkerung deshalb gesperrt, was für viel Ärger bei den Einwohnern sorgte. Dieser Ärger brach sich im Herbst 1989 Bahn: Aufgebrachte Bürger erzwangen die Öffnung der von der Staatssicherheit bewachten Nobel-Objekte. Der Jagdsitz Honeckers wird nun - 22 Jahre nach Wende - versteigert. Das Anwesen soll 1,86 Millionen Euro Wert sein. In den vergangenen zwei Jahrzenten durchlief der Jagdsitz eine bizzare Geschichte: Ein Geschäftsmann aus Bremen hatte die Nobel-Immobilie 1998 von der Treuhand erworben. Doch der Bremer konnte das Anwesen irgendwann nicht mehr bezahlen. Eine holländische Hotelgruppe kam ins Spiel, lieh dem Mann Geld und betreibt nun eine Hotelanlage am Drewitzer See. Nun wollen sie die Immobilie auch noch besitzen und verlangten die Versteigerung. Wahrscheinlich werden sie es auch kriegen, denn das Interesse an dem Objektist trotz seiner Vergangenheit bisher nicht übermäßig gewesen. (dpa)