Abhörskandal "News of the World": Blatt bespitzelte Tausende mehr

Die Zahl der Betroffenen im Abhörskandal der "News of the World" ist gestiegen - fast um ein Drittel. Inzwischen leiden auch News Corporations Bilanzen.

Auf Wiederhören! "News of the World" wurde als Folge des Skandals eingestellt. Bild: reuters

LONDON afp | Von dem Abhörskandal rund um die inzwischen eingestellte britische Zeitung News of the World sind nach neuen Angaben wesentlich mehr Menschen betroffen als bisher bekannt. Wie die britische Polizei am späten Donnerstag mitteilte, wurden in der Affäre Telefonate von knapp 5.800 Menschen abgehört.

Im Vergleich zu vorherigen Angaben vom Juli sind dies fast 2.000 Opfer mehr als bislang angenommen. Die neue Opferzahl sei nicht als endgültig anzusehen, sie könne sich im Laufe der weiteren Untersuchungen noch ändern, erklärte die Polizei.

Journalisten der News of the World hatten jahrelang Handymailboxen von Prominenten und von Angehörigen getöteter Soldaten und Kriminalitätsopfern abgehört. Der Skandal war bereits im Jahr 2006 ans Licht gekommen und weitete sich im Juli aus, als bekannt wurde, dass Journalisten des Blatts auch die Mailbox einer entführten und später ermordeten Schülerin geknackt hatten.

Die Affäre führte zur Einstellung der Zeitung, dem Rücktritt von Vertrauten des Medienmoguls Rupert Murdoch, ranghohen Polizeibeamten und eines Mitarbeiters von Premierminister David Cameron.

Der Skandal hat sich inzwischen auch in den Bilanzen von News Corporation bemerkbar: Im ersten Geschäftsquartal (Juli bis September) fiel der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 738 Millionen Dollar (537 Mio Euro). Allerdings stieg der Umsatz um 7 Prozent auf annähernd 8,0 Milliarden Dollar.

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