Disziplinarverfahren gegen Ex-TV-Pfarrer: Fliegt Fliege?

Jürgen Fliege hat Ärger mit der evangelischen Kirche. Unter anderem wegen seiner zwielichtigen "Fliege-Essenz" wird gegen den Pfarrer im Ruhestand ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Er will nur Ihre Seele: Jürgen Fliege. Bild: dpa

DÜSSELDORF afp | Die Evangelische Kirche im Rheinland hat ein Disziplinarverfahren gegen den einstigen Fernsehpfarrer Jürgen Fliege eingeleitet.

Dabei geht es nach Angaben des Düsseldorfer Landeskirchenamtes vom Freitag um den Verdacht, dass der Ruhestandspfarrer der rheinischen Kirche gegen seine Amtspflichten verstoßen haben könnte. Zu Einzelheiten über mögliche Verstöße Flieges äußerte sich das Landeskirchenamt auf Anfrage nicht.

Wie die Rheinische Post am Freitag berichtete, soll Fliege bereits früher in Konflikt mit der rheinischen Kirche geraten sein. Jüngst hatte der 64-Jährige demnach Unmut ausgelöst, indem er eine angeblich von ihm spirituell aufgeladene "Fliege-Essenz" bewarb und vertrieb. In die Flüssigkeit hatte er dem Bericht zufolge nach eigenen Angaben durch Gebete "Trost und Kraft" gesendet. "Segen verkauft man nicht", zitierte die Zeitung dazu aus Kreisen der Landeskirche.

Außerdem soll Fliege demnach im Gespräch mit einem Brautpaar über dessen Trauung gesagt haben, Gott und Kirche seien "erst mal scheißegal", es komme auf die Seele an – diese Aussage ist in einem sehr bissigen Porträt Flieges von Benjamin Stuckrad-Barre dokumentiert, dass im September in der Welt erschien.

Laut RP hält die Landeskirche den Satz für geeignet, evangelische Amtshandlungen und Glaubensinhalte zu diffamieren. Bereits 1999 hatte Fliege in einem Interview Gott als "Gauner da oben" bezeichnet.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.