Hinterlassenschaften des Gaddafi-Regimes: Massengräber in Libyen gefunden

Zwei Massengräber mit insgesamt 900 Leichen sollen in der Nähe der libyschen Hauptstadt Tripolis gefunden worden sein. Wann die Opfer getötet wurden, ist unklar.

DNA-Untersuchungen sollen Aufschluss über die Toten bringen: Massengrab bei Tripolis. Bild: reuters

TRIPOLIS dpa | In der Nähe der libyschen Hauptstadt Tripolis sollen zwei Massengräber mit insgesamt 900 Leichen gefunden worden sein. Dies berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira am Donnerstag unter Berufung auf einen Truppenkommandeur der Milizen des libyschen Übergangsrates.

Der Kommandeur machte keine Angaben darüber, wann die in den Gräbern gefundenen Opfer getötet wurden. Ein Fotograf der Fotoagentur epa hatte am Vortag das Massengrab in Gargaresch bei Tripolis aufgesucht.

Dort sollen 200 Leichen verscharrt sein. Ärzte und Spezialisten exhumierten zwei Leichen und brachten sie in ein Labor, um durch DNA-Tests ihre Identität und den Zeitpunkt ihres gewaltsamen Todes festzustellen.

Der Übergangsrat beschuldigt das Regime des flüchtigen Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi, nach Ausbruch des Volksaufstands in diesem Februar Tausende Menschen hingerichtet zu haben. Im Vormonat gab der Übergangsrat bekannt, dass nahe dem Staatssicherheitsgefängnis Abu Selim in Tripolis ein Massengrab gefunden wurde, das die Leichen von 1200 Häftlingen bergen soll, die 1996 willkürlich erschossen worden waren.

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