Putin als Supertaucher: Alles nur gestellt

Wladimir Putin hatte bei einem Tauchgang an der Meerenge von Kertschzwei antike Vasen ans Licht befördert. Dieser Fund war gestellt, gibt sein Sprecher jetzt zu.

Held des Meeres: Vladimir Putin mit "seinen" antiken Fundstücken. Bild: dapd

BERLIN taz | Wie blöd kann man sein und auf Marketing reinfallen? So in etwa begründet der Sprecher von Ministerpräsident Wladimir Putin dessen Inszenierung als archäologischen Supertaucher.

Putin hatte bei einem Tauchgang an der Meerenge von Kertsch im August Bruchstücke antiker griechischer Vasen an die Oberfläche befördert. Dieser Fund war gestellt – die Vasen waren zuvor von echten Archäologen gefunden und in flachem Wasser für Putin platziert worden. Dies räumte sein Sprecher Dimitri Peskow jetzt ein. "Das ist völlig normal", sagte Peskow dem Fernsehsender Dozhd, die Inszenierung sei offensichtlich.

"Natürlich hat Putin nicht die Vasen, die dort für mehrere tausend Jahre lagen, gefunden", gab er laut Guardian unumwunden zu. "Es gibt keinen Grund, sich darüber zu amüsieren", verteidigte er die Marketing- Stratgie.

Der Auftritt als Taucher war weithin amüsiert kommentiert worden und daran, dass Putin tatsächlich derjenige war, der die Bruchstücke fand, hat wohl niemand ernsthaft geglaubt. Dass Putins Sprecher aber genau diesen Zweifeln recht gibt und so unverblümt die Bestrebungen seines Chefs, als Macho aufzutreten, erläutert, ist hingegen ungewöhnlich. Aber recht hat er: wie blöd kann man sein?

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