Käufer an den Börsen verunsichert: Dax bricht weiter ein

Die Börsen zeigen sich weiter nervös: Am Vormittag sackte der Wert des Dax um mehr als drei Prozent ab, nachdem es am Donnerstag schon um knapp sechs Prozent abwärts ging.

Da haben es die Anleger Weiß auf Schwarz: Dax-Anzeigetafel in Frankfurt an der Börse. Bild: reuters

FRANKFURT/TOKIO dpa | Weltweite Rezessionsängste haben die Börsen am Freitag weiter einbrechen lassen. Der Dax rutschte am Vormittag unter die Marke von 5.400 Punkten. Zwischenzeitlich stand er gar bei nur 5360 Punkten – dem tiefsten Stand seit November 2009. Der Eurostoxx 50 verlor 3,5 Prozent auf 2129 Punkte. Auch in Paris und London rutschten die Kurse weiter ab.

Bereits am Donnerstag hatte es massive Verlusten in den USA und Europa gegeben. Dies zog am Freitag auch die Märkte in Asien tief ins Minus. In Tokio verlor der Nikkei-Index für 225 führende Werte am Freitag zum Handelsschluss 2,51 Prozent auf 8719 Zähler – das war der tiefste Stand seit Mitte März. Auch an anderen Börsen in Asien rutschten die Kurse ab.

Der Dax war am Donnerstag um 5,82 Prozent auf 5602 Punkte gesunken - das war der größte Tagesverlust in Prozent seit November 2008. Der Euro hatte ebenfalls deutlich an Wert verloren. Auch am Freitag konnte sich die Gemeinschaftswährung zunächst nicht von ihren starken Vortagsverlusten erholen.

Auslöser sind die Angst vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft und Sorgen um das europäische Bankensystem. Dies führe dazu, dass Investoren ihre risikobehafteten Anlagen wie Aktien nun auf den Markt werfen, sagte Stratege Ben Potter von IG Markets. Das Kaufinteresse vom Wochenbeginn durch Schnäppchenjäger und Deckungskäufe sei wieder verschwunden. Vor dem Wochenende gelte es für viele Investoren, ihre Depots vor schlechten Nachrichten abzusichern. Dies bringe den Markt unter Druck.

An der Wall Street hatte der Dow Jones Industrial am Donnerstag um 3,68 Prozent tiefer bei 10.991 Punkten geschlossen. Damit hat er knapp 14 Prozent seit dem Beginn des Abwärtstrends Ende Juli eingebüßt. Die US-Bank Morgan Stanley trug mit ihren gesenkten Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft weiter zur Verunsicherung bei. Einige Experten sprachen bereits von einem Käuferstreik.

Schon Ende Juli und Anfang August hatte eine regelrechte schwarze Serie die internationalen Börsen in die Tiefe gerissen. Die Dimension der Kurseinbrüche hat mittlerweile das Niveau vom Herbst 2008 erreicht – also der Zeit der schweren Finanzmarktkrise im Zuge der Pleite von Lehman Brothers. Seit Anfang August verlor der Dax bis zum Handelsschluss am Donnerstag mehr als 21 Prozent.

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