USA gegen Kolumbien: Abby zeigt Biss

Das große Ziel von US-Angreiferin Wambach ist ein Finale gegen Deutschland. Belohnen will sie sich mit einer 3.500 Kilometer langen Wanderung.

Kann sich durchsetzen: Abby Wambach nach einem Tor beim Algarve Cup 2008 Bild: ap

BERLIN taz | Das Lieblingstier von US-Stürmerin Mary Abigail Wambach ist die englische Bulldogge. Ein auffällig massiger Hund – mutig und aggressiv: Im 17. Jahrhundert war das Metier dieses Vierbeiners der Kampf gegen Bullen.

Die Ähnlichkeit zwischen Hunderasse und Frauchen sei groß, sagt man. Im Spiel gegen Kolumbien (18 Uhr, ARD) Samstag Abend muss „Abby“ einmal mehr beweisen, dass sie eine Kämpfernatur besitzt und ihren 118 Länderspieltoren mindestens eines hinzufügen kann.

Ihr Selbstbewusstsein vor der Partie gegen die Nummer 31 der Weltrangliste ist groß: „Ich denke, ich bin in der besten Form der letzten beiden Jahre. Ich kann hier in Deutschland meine beste Leistung abrufen.“ Die Stürmerin ist vielseitig. Sie kann mit rechts, links und vor allem mit dem Kopf treffen. Kein Wunder, bei 1,78 Meter Körpergröße.

Unerschrockenheit als Stärke

Bei den beiden vergangenen WM-Turnieren und bei Olympia 2004 war sie die erfolgreichste Torschützin ihres Teams. Dabei ist sie mindestens so unerschrocken wie eine Bulldogge: „Ich habe keine Angst, in Zweikämpfe zu gehen und mich dabei schmutzig zu machen. Ich denke, dass diese Unerschrockenheit meine größte Stärke ist.“

Als das jüngste von sieben Kindern (vier Brüder und zwei Schwestern) musste Wambach notgedrungen lernen sich durchzusetzen. In ihrer Jugend spielte die heute 31-Jährige zuerst Basketball, ehe sie sich schließlich doch für Fußball entschied. Dass dies absolut die richtige Wahl war, hat Wambach im ersten Gruppenspiel einmal mehr unter Beweis gestellt. Sie agierte sehr beweglich und schaffte Raum für ihre Kolleginnen. Überzeugt sie sonst als Torjägerin, so konnte man diesmal ihre Qualitäten als Vorbereiterin bewundern.

Im kommenden Spiel gegen den Außenseiter aus Südamerika möchte Wambach aber wieder selbst scoren. „Ich werde gegen Kolumbien versuchen, das Spiel an mich zu reißen“, kündigt sie an. Auch Nationaltrainerin Pia Sundhage weiß, was sie an Wambach hat: „Meine Angreiferin ist super drauf.“

Wambach schwebt ein Finale gegen die Deutschen vor. Mit diesem Sieg gegen den Turnierfavoriten im Gepäck will sie nach der WM den „Appalachian Trail“ bewältigen, einen 3.500 Kilometer langen Wanderweg, der auf der Gebirgskette der Appalachen durch 14 Bundesstaaten von Georgia nach Maine führt. Wir wünschen: Viel Spaß!

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.