Hugo Chávez bestätigt Krebserkrankung : Der Staatschef gibt sich kämpferisch

Seit drei Wochen schon ist Venezuelas Präsident Hugo Chávez außer Landes in einer Klinik in Havanna. Jetzt bestätigt er in einer Fernsehansprache, dass er Krebs hat.

Der Regierungschef Hugo Chávez klärt sein Volk auf über seine Krankheitszustand. Bild: reuters

CARACAS afp/dpa/rtr | Venezuelas Staatschef Hugo Chávez hat eingeräumt, wegen eines Krebstumors behandelt worden zu sein. Untersuchungen hätten bestätigt, dass es einen "Tumor mit Krebszellen" gegeben habe, sagte der Staatschef am Donnerstagabend in einer emotionalen Fernsehansprache. Über den Gesundheitszustand des Präsidenten, der seit dem 10. Juni in einem kubanischen Krankenhaus behandelt wurde, hatte es zuletzt zahlreiche Spekulationen gegeben.

Es sei ein "fundamentaler Fehler" gewesen, dass er seine Gesundheit über Jahre hinweg vernachlässigt habe, sagte der sichtlich abgemagerte Chávez in dem nur 15 Minuten dauernden voraufgezeichneten Beitrag. Der Präsident ist für seine sonst langen und improvisierten Ansprachen bekannt.

Der Tumor sei bei der Operation komplett entfernt worden. Er sei zuversichtlich, wieder vollständig zu genesen, sagte Chávez. Bei einer ersten Operation war der Tumor offenbar entdeckt worden, eine zweite wurde nötig, um die Krebszellen zu entfernen.

Ein konkretes Datum für eine Rückkehr nach Venezuela nannte Chávez in Ansprache nicht. Während der Rede stand Chávez an einem Holzpult mit zwei Mikrofonen. An der Wand hinter ihm war ein großes Porträt des südamerikanischen Freiheitshelden Simón Bolivar angebracht. An seiner rechten Seite war die Nationalflagge Venezuelas zu sehen.

Trotz seiner Erkrankung zeigte er sich kämpferisch. "Jetzt und für immer - wir werden leben und siegen", sagte Chávez, der in den vergangenen Tagen von Havanna aus auch Regierungsaufgaben ausübte und Finanzmittel für Industrieprojekte freigab.

Weil er sich wochenlang nicht zu Wort gemeldet hatte, gab es zahlreiche Spekulationen über den Gesundheitszustand des Präsidenten. Die venezolanische Regierung hatte bislang stets erklärt, Chávez sei wegen eines Abszesses im Beckenbereich operiert worden.

Erst diese Woche hatte das Außenministerium erklärt, der 56-Jährige befinde sich "mitten in einer strikten Erholungsphase" und werde weiter medizinisch behandelt. Weitere Details wurden nicht genannt. In seiner TV-Ansprache sagte Chávez, er habe die Regierung während seines Krankenhausaufenthaltes auf dem Laufenden gehalten. Einen für den 5. Juli in Venezuela geplanten Regionalgipfel sagte die Regierung ab. Chavez regiert sein Land seit 1999.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.