Russland stoppt Stromlieferungen: In Weißrussland gehen die Lichter aus

Kein Geld, kein Strom. Wegen offener Rechnungen hat Russland den Stromexport ins Nachbarland eingestellt. Die Wirtschaftskrise in Weißrussland ist besorgniserregend.

Hochspannungsmasten, die Strom aus Russland weiterleiten, haben in Weißrussland zurzeit einen eher ruhigen Job. Bild: dapd

MOSKAU | reuters/dapd Russland hat seinem Nachbarn Weißrussland am Mittwoch wegen unbezahlter Rechnungen die Stromlieferungen gekappt. "Seit 00.00 Uhr wurde die Zufuhr nach Weißrussland auf null reduziert", sagte der Sprecher des russischen Stromexporteurs Inter Rao, Anton Nazarov. Die Stromversorgung würde erst nach einem Zahlungseingang wiederhergestellt. Die Regierung in Minsk habe offene Rechnungen über umgerechnet rund 40 Millionen Dollar.

Importe aus Russland decken nur etwa zehn Prozent des weißrussischen Bedarfs, dennoch erhöht der Lieferstopp den Druck auf das wirtschaftlich angeschlagene Land: Weißrussland kämpft derzeit mit der schlimmsten Wirtschaftskrise seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991.

Weißrussland musste erst im vergangenen Monat seine Währung um mehr als ein Drittel abwerten. Unabhängigen Experten zufolge benötigt Minsk umgehend mindestens neun Millliarden Dollar (6,3 Milliarden Euro), um seine Finanzen zu stabilisieren. Russland hatte in den vergangenen Jahren wiederholt die Öl- und Gaslieferungen in das Nachbarland wegen offener Rechnungen heruntergefahren.

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