Kommentar CDU-Landesliste: Die eigene Basis geleimt

Heino Vahldieck hat zwar sein angestrebtes Mandat geholt, doch im Gegenzug viel Rückendeckung in der CDU verloren.

Wo hört Schläue auf und wo beginnt der Betrug? Heino Vahldieck, als Innensenator intimer Kenner des neuen, unerprobten Wahlrechts, hatte so eine schöne Idee, sich trotz schwachen Rückhalts in der eigenen Partei ein Abgeordnetenmandat zu sichern.

Platz 31 sollte es sein, denn als Vorgesetzter des Landeswahlleiters wusste Vahldieck zuerst, dass er damit - wenn auch nur auf Seite zwei - auf dem Wahlzettel ganz oben steht und damit seine Chancen, gewählt zu werden, gewaltig verbessert.

Niemand hätte Vahldieck Vorsatz beweisen können, hätte er nur das Wasser halten können, hätte er sich nicht mit seinem tollen Trick gebrüstet. Der ist zwar vielleicht nicht justiziabel - weil theoretisch jeder Abgeordnete den Kniff hätte anwenden können - doch das macht Heino Vahldiecks Stand in der eigenen Partei nun nicht leichter.

Zurecht fühlen sich die CDU-Delegierten, die eine Liste durchwinkten, in der Vahldieck auf einem scheinbar chancenlosen Platz kandidierte, nun vom Innensenator getäuscht. So ist Vahldiecks Wahlerfolg nur ein Pyrrhussieg. Sein angestrebtes Mandat hat er zwar geholt, doch im Gegenzug viel Rückendeckung in der CDU verloren. Ob der schlaue Trick wirklich so klug war, wird sich da erst noch zeigen.

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